Der Football entglitt Malik Nabers' Händen, als er nahe der 11-Yard-Linie der Washington Commanders ins Aus fiel. Der Rookie der New York Giants rappelte sich auf, bevor er vor Frustration mit den Fäusten auf den Rasen schlug.
Bis zu diesem Moment hatte Nabers einen äußerst produktiven Tag. In seinem erst zweiten Karriere-Spiel fing er 10 Pässe für insgesamt 127 Yards und erzielte seinen ersten Touchdown. Doch dieser Fehlgriff bei seinem 18. Play sollte den Giants teuer zu stehen kommen. Die Giants verloren den Ball, und Washington nutzte die letzten zwei Minuten für ein siegbringendes Field Goal, das die Giants in eine 0-2-Saisonstart-Misere katapultierte.
"Ich bin enttäuscht", sagte Nabers nach der 21-18-Niederlage der Giants. "Egal wie gut das Spiel war, dieser letzte Spielzug lag an mir. Ich bin verletzt, dass ich die Veteranen im Stich gelassen habe. Mein Hauptmotto ist: 'Lass dein Team nicht im Stich.' Und ich habe mein Team im Stich gelassen."
Für den jungen Receiver wird dieser Moment schmerzhaft sein, auch wenn seine Leistung insgesamt großartig war. Nabers war praktisch die gesamte Pass-Offensive der Giants. Quarterback Daniel Jones warf nur 28 Pässe, von denen 18 an Nabers adressiert waren. Kein anderer Giants-Receiver hatte mehr als vier Ziele oder 33 Yards.
Giants-Coach Brian Daboll zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung, einem Spieler so viele Ziele zu geben. Angesichts der Tatsache, dass die Giants Nabers als sechsten Gesamtpick im Draft wählten, ist das verständlich. Dabei war Nabers erst am Donnerstag mit einer Knieverletzung auf den Verletzungsbericht gesetzt worden und konnte erst wieder am Freitag trainieren.
Trotz der Niederlage bot Nabers' Aufstieg als Hauptzielspieler einen Hoffnungsschimmer für die Giants. Während des gesamten Offseasons hat New York so operiert, als würde Nabers diese Rolle ausfüllen, und das Training verlief entsprechend. Es war beruhigend zu sehen, dass er die Belastung auch im Spiel tragen konnte.
"(Jones) vertraute mir in Eins-gegen-Eins-Situationen", sagte Nabers. "Dabs kam zur Seitenlinie und fragte, welche Spielzüge ich spielen wollte. Es zeigt das Vertrauen und die Abhängigkeit, die sie in mich setzen."
Mit 25 von 65 Zielen (38,4 Prozent) hat Nabers derzeit die höchste Zielquote der Liga. Selbst Starspieler wie Cooper Kupp von den Los Angeles Rams, der sich am Sonntag verletzte, kommen da nicht heran.
Nabers ist in vielerlei Hinsicht die tragende Säule der Giants-Offensive. Mit seinen Leistungen stellt er sich der Herausforderung, so unfair es für einen 21-jährigen Rookie auch sein mag. Seine Hingabe an das Team ist offensichtlich groß.
Nach dem Fehlgriff verbrachte der Rookie viel Zeit neben dem Veteranen Darius Slayton. Währenddessen kamen Mitspieler und Trainer, um ihn aufzumuntern. Kicker Graham Gano musste verletzungsbedingt passen, sodass Punter Jamie Gillan für die Extrapunkte zuständig war, was allerdings misslang.
"Ein Spielzug definiert nicht das ganze Spiel", sagte Slayton. "Wir hätten gar nicht erst in dieser Situation sein sollen."
Nach dem Spiel saß Nabers lange auf der Bank, bis Commanders-Quarterback Jayden Daniels und andere zu ihm kamen. Die ehemaligen LSU-Teamkollegen tauschten Trikots aus, eine Geste, die beiden viel bedeutet.
"Diese Woche werde ich daran denken, bis ich das nächste Spiel spiele", sagte Nabers. "Dann wandert es in die Vergangenheit. Bis dahin werde ich weiter darüber nachdenken."