Maia Sandu hat bei der Stichwahl um das Präsidentenamt in der Republik Moldau einen klaren Sieg errungen. Mit 55,35 Prozent der Stimmen bewies die amtierende Präsidentin, dass sie weiterhin das Vertrauen der Bevölkerung genießt. Ihr Kontrahent, der ehemalige Generalstaatsanwalt Alexandr Stoianoglo, erreichte 44,65 Prozent der Stimmen. Trotz dieses eindeutigen Ergebnisses weigert sich die Sozialistische Partei unter der Führung des prorussischen Igor Dodon, zu der Stoianoglo gehört, das Resultat anzuerkennen. Sie betrachtet Stoianoglo, der besonders im Landesinneren Unterstützung fand, als „Präsident des Volkes“. Aus ihrer Sicht könnten nur im Inland abgegebene Stimmen legitime Wahlergebnisse hervorbringen.
Dieser Wahlausgang ist vor allem der Unterstützung durch die moldauische Diaspora zu verdanken. Politische Analysten erwarten zunächst keine unmittelbaren Konsequenzen. Interessanterweise akzeptierte Stoianoglo das Ergebnis selbst und rief zu Ruhe und Besonnenheit auf. Doch die politische Szene bleibt gespannt, denn die Opposition könnte versuchen, die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich der Wählerschaft im Ausland zu reformieren, um zukünftige Entscheidungen über die Landesgrenzen hinweg zu beeinflussen.
Die OSZE, die das Wahlgeschehen überwachte, bewertete den Ablauf als überwiegend positiv. Dennoch wurde auf die bestehende Spaltung innerhalb der Gesellschaft hingewiesen. Präsidentin Sandu steht vor der Aufgabe, die zerrissene Nation zu einem Miteinander zu führen und Gräben zu schließen, um ein stabiles und geeintes Moldau zu schaffen.