Der Automobilzulieferer Mahle steht vor herausfordernden Zeiten: Die schwächelnde Wirtschaft, eine gesunkene Nachfrage nach Fahrzeugen und die schleppende Umstellung auf Elektromobilität haben dem Unternehmen erheblich zugesetzt. Wie Vorstandschef Arnd Franz mitteilte, sank der Umsatz für 2024 auf vorläufige 11,7 Milliarden Euro, nachdem er im Vorjahr noch 12,8 Milliarden Euro betragen hatte. Franz erklärte, dass sämtliche Automobilhersteller bemüht waren, ihre Kapazitäten an die schwierigen Marktbedingungen anzupassen, was unweigerlich auch die Zulieferer wie Mahle traf.
Besonders in Europa und Nordamerika entwickelte sich der Markt 2024 schwächer als erwartet, während Asien weniger stark betroffen war. In China blieben Wachstumsimpulse leider aus. Im Gegenzug entwickelten sich die Märkte in Indien und Südamerika positiver. Interessanterweise enthält der aktuelle Umsatz von 11,7 Milliarden Euro rund 300 Millionen aus Geschäftsbereichen, die bereits abgestoßen wurden. Trotz der herausfordernden Situation bleibt Mahle nach eigenen Angaben auch 2024 profitabel.
Der Ausblick für das kommende Jahr bleibt jedoch alles andere als optimistisch. Die Nachfrage durch die Autohersteller ist weiterhin verhalten, was durch die komplexe politische Weltlage noch erschwert wird. Mit einem Umsatzanteil von über 60 Prozent aus nicht-verbrennungsabhängigen Bereichen, setzt Mahle den strategischen Umbau hin zur Elektromobilität fort. Im Zuge dieser Neuausrichtung wurden bereits Ende 2024 die Werke in Gaildorf und Mattighofen geschlossen, und für 2025 ist die Schließung einer Produktionsstätte in Charleston, USA, geplant.
Trotz dieser Hürden zeigt sich Mahle zuversichtlich, die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Standorte zu stärken. Eine Beschäftigungsgarantie bis Ende 2025 wurde für die dortigen Mitarbeiter zugesichert. Franz sieht die EU-CO2-Ziele weiterhin kritisch und fordert eine umfassendere Herangehensweise, die nicht nur Auspuffemissionen, sondern auch den gesamten Lebenszyklus betrachtet und Platz für alternative Technologien lässt. Europa steht vor der Entscheidung, ob es den Weg eines Verbrennerverbots ab 2035 einschlagen möchte.