Magnus Carlsen, der norwegische Schachvirtuose, dessen Prominenz wenige seines Metiers erreicht haben, scheint sich in eine neue Phase seiner Karriere zu begeben. Einst jüngster Schachgroßmeister mit 13 Jahren und mittlerweile als der beste Spieler der Internationalen Schachföderation ausgezeichnet, zieht Carlsen jetzt weniger Ruhm aus seinen Titeln, sondern vielmehr aus seiner Liebe zum Spiel.
Carlsen, dessen Name in einem Atemzug mit Legenden wie Garry Kasparov und Bobby Fischer genannt wird, sieht seine Motivation, weitere professionelle Titel zu erlangen, schwinden. "Ich spiele aus Liebe zum Spiel", betont er und zeigt sich begeistert von seinem neuesten Projekt, einer App mit dem Namen "Take Take Take". Diese soll das Publikumseinbindung für das Schach revolutionieren, indem sie Live-Spiele und Spieler in zugänglicher Form aufarbeitet.
Seine Erfahrung möchte Carlsen dabei nutzen, um in der App Analysen und Zusammenfassungen bereitzustellen, beginnend mit der Schachweltmeisterschaft im November zwischen Ding Liren und Gukesh Dommaraju. Derweil plant er selbst nicht mehr an Wettkämpfen teilzunehmen, nachdem er 2023 seinen Titel freiwillig abgegeben hat.
Mit der Expertise aus langjähriger App-Entwicklung, darunter das populäre "Play Magnus", das 2022 von Chess.com für etwa 80 Millionen US-Dollar gekauft wurde, erhofft sich Carlsen, nun auch Casual Viewer abzuholen. Sein Unternehmen Fantasy Chess unter Leitung von Mats Andre Kristiansen plant die Monetarisierung der App durch Werbung und tiefgreifendere Analysen, wobei der Markt mit etablierten Plattformen wie Chess.com, YouTube und Twitch hart umkämpft ist.