08. September, 2024

Politik

Maduro ruft zur Wahl: Zäsur in Venezuela erwartet

Maduro ruft zur Wahl: Zäsur in Venezuela erwartet

Zum Abschluss des Wahlkampfs hat der amtierende Präsident von Venezuela, Nicolás Maduro, erneut um das Vertrauen der Bürger geworben und Veränderungen im krisengebeutelten Land versprochen. Der prominenteste Oppositionskandidat, Edmundo González Urrutia, verkündete optimistisch: "Dieser Tag markiert den Beginn einer neuen Ära: Liebe statt Hass, Fortschritt statt Armut und Ehrlichkeit statt Korruption." Am 28. Juli strebt Maduro seine dritte Amtszeit an, doch internationale Beobachter zweifeln an der Fairness der anstehenden Wahlen. Es kam zuletzt zu Verhaftungen zahlreicher Oppositioneller. Kritische Kandidaten wurden von der Wahl ausgeschlossen, was die Bedenken um die Demokratie im Land weiter verstärkt. Neben Maduro und González Urrutia, einem früheren Diplomaten des Oppositionsbündnisses Plataforma Unitaria Democrática, kämpfen neun weitere Kandidaten um das höchste Amt in Venezuela. Obwohl die sozialistische Regierungspartei noch immer eine treue Anhängerschaft aufweist, nimmt der Unmut aufgrund der desaströsen wirtschaftlichen und humanitären Lage in der Bevölkerung stetig zu. Experten vermuten, dass die Chancen auf einen politischen Wandel in Caracas so hoch sind wie schon lange nicht mehr. Dennoch bleibt unklar, ob Maduro eine Wahlniederlage akzeptieren würde. In Venezuela sind rund 21,6 Millionen Menschen wahlberechtigt. Die Wahl wird im ersten Wahlgang per einfacher Mehrheit entschieden. Das Land steckt seit Jahren in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise. Einst war Venezuela durch seine Erdölvorkommen wohlhabend, nun leidet die Wirtschaft unter Missmanagement, Korruption und internationalen Sanktionen. Über sieben Millionen Menschen haben Venezuela nach Angaben der Vereinten Nationen in den letzten Jahren aufgrund von Armut und Gewalt verlassen.