16. September, 2024

Wirtschaft

Madrid setzt auf Sicherheit: Verleih von E-Scootern wird verboten

Madrid setzt auf Sicherheit: Verleih von E-Scootern wird verboten

Madrid folgt dem Beispiel von Paris und wird als zweite westeuropäische Metropole das Verleihen von E-Scootern untersagen. Diese Regelung tritt im Oktober in Kraft, wie Bürgermeister José Luis Martínez-Almeida verkündete.

Die Entscheidung basiert auf der Tatsache, dass die drei bisherigen Anbieter – Lime, Dott und Tier Mobility – die von der Stadtverwaltung festgelegten Sicherheitsauflagen nicht eingehalten haben. "Unsere Priorität ist die körperliche Unversehrtheit und die Sicherheit der Madrilenen", betonte Martínez-Almeida. Der Bürgermeister machte deutlich, dass auch keine neuen Lizenzen an andere Unternehmen erteilt werden sollen.

Bisher waren in Madrid insgesamt 6.000 E-Scooter im Einsatz. Anders als in Paris, wo die Bürger über das Verbot abstimmen durften, wurde die Entscheidung in Madrid ohne eine solche Befragung durchgesetzt. Als erste Reaktion auf das Verbot forderte Lime ein dringendes Treffen mit dem Bürgermeister.

Seit ihrer Einführung im Jahr 2019 wurden die E-Scooter in Madrid zunehmend zur Streitfrage, da sie oft regulierungswidrig abgestellt und zur Gefahr für Fußgänger wurden, insbesondere für ältere Menschen. Die Behörden nannten auch unzureichenden Versicherungsschutz und fehlende Schulungen als Mitgründe für das Verbot. Geldstrafen von 30 bis 200 Euro konnten die Probleme ebenfalls nicht lösen.

Trotz der unzähligen Unfälle mit E-Scootern, die auch in anderen Ländern zu schweren Verletzungen und Todesfällen führten, zeichnet sich in Deutschland derzeit kein Verbot ab. Zwar hat Gelsenkirchen als Reaktion auf Missbrauch und Fehlverhalten strenge Regeln eingeführt, doch ein generelles Verbot ist auch dort nicht geplant.