03. Januar, 2025

Wirtschaft

Madoff-Fonds leistet finale Zahlungen an Betrugsopfer

Madoff-Fonds leistet finale Zahlungen an Betrugsopfer

Ein vom US-amerikanischen Justizministerium initiierter Fonds zur Entschädigung der Opfer des verstorbenen Betrügers Bernard Madoff hat mit seiner letzten Auszahlungsrunde begonnen. Der Madoff Victim Fund (MVF) hat bereits eine Summe von 131,4 Millionen US-Dollar ausgeschüttet und die Gesamtzahlungen an 40.930 Anspruchsberechtigte auf insgesamt 4,3 Milliarden US-Dollar gesteigert.

Madoff, einst ein angesehener Finanzier der Wall Street, gestand 2009 einen der größten Betrugsfälle der US-Geschichte und verstarb 2021 im Gefängnis. Er hatte ein Ponzi-System betrieben, bei dem Anlegern vermeintliche Renditen ausgezahlt wurden, die in Wirklichkeit von neuen Kunden stammten.

Richard C. Breeden, Leiter des MVF und ehemaliger SEC-Vorsitzender, betonte die Bedeutung der Entschädigungen: „Die Zahlungen des MVF gleichen ein furchtbares finanzielles Verbrechen aus.“ Er sieht die Auszahlung als einen beachtlichen Schritt, um den Opfern eine größtmögliche Erholung ihrer Verluste zu ermöglichen.

Zu den Betroffenen gehörten eine breite Mischung aus wohlhabenden und weniger gut betuchten Personen, Unternehmen jeglicher Größe sowie Bildungseinrichtungen, Wohltätigkeitsorganisationen und Rentenfonds. Die Rückgewinnung der bewiesenen Verluste der Opfer wird voraussichtlich bis 2025 nahezu 94% erreichen. Weitere 14,7 Milliarden US-Dollar wurden durch Insolvenzverfahren an Madoff-Kunden zurückerstattet.

Madoffs Investmentfirma, die während der Finanzkrise 2008 zusammenbrach, hatte eine lange Geschichte an der Wall Street. Gegründet 1960, galt sie als einer der größten Akteure im Markt und wurde achtmal von der SEC untersucht. Die globale Rezession führte letztlich zu ihrem Niedergang, als Investoren versuchten, rund 7 Milliarden US-Dollar abzuheben, welche Madoff nicht bereitstellen konnte.

Zu den Betrogenen zählten Prominente wie Kevin Bacon, Sandy Koufax und Steven Spielbergs Stiftung, Wunderkinder. Auch britische Banken erlitten Verluste, wobei beispielsweise HSBC Holdings eine Betroffenheit von etwa 1 Milliarde US-Dollar meldete. Weitere Unternehmensopfer waren die Royal Bank of Scotland, Man Group und Nomura Holdings aus Japan.