Im südöstlichen Zimbabwe, in der Region Nyangambe, sorgt ein unkonventioneller Ansatz für Aufsehen: Die Zucht von Maden als nachhaltige Alternative in der Landwirtschaft. Anfangs stieß die Idee unter den lokalen Landwirten, darunter auch Mari Choumumba, auf Skepsis. Die Region, in der die Dürre Ernteausfälle hervorgerufen und Cholera-Ausbrüche aufgrund extremer Wetterbedingungen und mangelhafter Sanitärversorgung ausgelöst hat, sieht Fliegen normalerweise als Seuchenbringer. Eine Empfehlung der Regierungsexperten und der United States Agency for International Development (USAID), diese Insekten als Ressource zu nutzen, überraschte deshalb viele.
Ursprünglich auf Nahrungsmittelhilfen hoffend, zögerten die Anwesenden bei der Vorstellung, Maden als Futtermittel und Dünger einzusetzen. Doch Choumumba hat diese Bedenken mittlerweile überwunden und betreibt erfolgreich ihre eigene Madenfarm. Der Prozess reduziert die Futtermittelkosten ihrer Freilandhühner um bis zu 80 Prozent und bietet eine preisgünstige Alternative zu konventionellem Hühnerfutter.
Die Maden stammen von der schwarzen Soldatenfliege, einem Insekt aus den Tropen Südamerikas, das nicht als Krankheitsüberträger bekannt ist. Sie durchlaufen einen schnellen Lebenszyklus, legen bis zu 900 Eier und verarbeiten organische Abfälle in proteinreiches Tierfutter. Wissenschaftler wie Robert Musundire von der Chinhoyi University of Technology bestätigen die überlegene Proteinqualität im Vergleich zu herkömmlichen Quellen wie Soja.
Diese Evolution in der Landwirtschaft wird von Gebern und Regierungen in Afrika gefördert, da sie den Produktionsaufwand verringert und den landwirtschaftlichen Sektor stützt, der durch den Klimawandel und geopolitische Konflikte wie den Krieg in der Ukraine unter Druck steht. Der Erfolg der Madenfarmen in Zimbabwe könnte daher ein Modell für die gesamte Region werden.