23. September, 2024

Politik

Madeleine Henfling zweifelt an Verbleib der Grünen in der Ampel-Koalition

Madeleine Henfling zweifelt an Verbleib der Grünen in der Ampel-Koalition

Die Grünen-Politikerin Madeleine Henfling aus Thüringen hat nach dem enttäuschenden Abschneiden ihrer Partei bei den Landtagswahlen öffentlich den Verbleib der Grünen in der Ampel-Koalition infrage gestellt. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" äußerte sie erhebliche Zweifel am Nutzen und an den erreichbaren Zielen innerhalb der Koalition. "Ich erkenne gerade nicht, was es uns nützt, in der Ampel zu bleiben. Es stellt sich die Frage, was wir in diesem Bündnis noch erreichen können", sagte Henfling, die bei der Wahl als Spitzenkandidatin der Thüringer Grünen angetreten war und den Wiedereinzug in den Landtag verpasst hatte.

Henfling kritisiert insbesondere die Zusammenarbeit der Grünen mit der FDP auf Bundesebene und macht diese für das schwache Abschneiden ihrer Partei mitverantwortlich. "Wir haben uns auf Bundesebene viel zu lange von der FDP auf der Nase herumtanzen lassen", erklärte sie. Die zahlreichen Kompromisse hätten die politische Marke der Grünen erheblich beschädigt, so Henfling weiter.

Besonderes Missfallen erregten bei ihr die jüngsten Verschärfungen im Asylrecht. "Wir machen Versprechungen, die nicht erfüllt werden können, übernehmen die Narrative der Rechten und stärken damit nur die AfD", beklagte sie. Diese Entwicklung stehe im scharfen Gegensatz zu den Grundsätzen und Zielen der Grünen und sei ein Zeichen der politischen Fehlentwicklung innerhalb der aktuellen Koalition.