Inmitten eines turbulenten politischen Klimas in Frankreich hat Präsident Emmanuel Macron François Bayrou als neuen Premierminister des Landes ernannt. Mit dieser Entscheidung vertraut er auf einen langjährigen zentristischen Verbündeten der Demokratischen Bewegung, um die politische Stabilität zu sichern. Dieser Schritt kommt nach einer turbulenten Zeit, in der das politische Ränkespiel um die Absetzung von Michel Barnier die Nation erfasst hat.
Der kürzlich eskalierte Haushaltsstreit, in dem Marine Le Pen eine ungewöhnliche Allianz mit linksgerichteten Parteien bildete, um ein Misstrauensvotum gegen Barnier durchzusetzen, sorgt weiterhin für Spannungen. Bayrou steht nun vor der Herausforderung, ein neues Haushaltskonzept zu entwerfen, das einerseits die Märkte beruhigt und andererseits ausreichend Zugeständnisse enthält, um breite Unterstützung zu gewinnen. Beobachter erwarten, dass Bayrous Ansatz entscheidend sein wird, um das Vertrauen in die französische Regierung wiederherzustellen und den jüngsten Anstieg des Anleihenspreads zwischen französischen und deutschen 10-Jahres-Renditen entgegenzuwirken.
Unterdessen kämpfen die Briten mit ihrer eigenen wirtschaftlichen Flaute, da die wirtschaftlichen Aussichten durch eine erneute Schrumpfung des BIP gefährdet sind. Die bereits im Oktober von 0,1 % verzeichnete Abnahme folgt einer ähnlichen Kontraktion im September und stellt die Wachstumsversprechen der Regierung in Frage. Die fiskalischen Herausforderungen werden durch die gestiegenen Kreditkosten zusätzlich verschärft, was den Spielraum der Regierung weiter einengt.