06. Oktober, 2024

Politik

Macron ruft zu Waffenstillstand im Nahen Osten auf: Ein diplomatischer Drahtseilakt

Macron ruft zu Waffenstillstand im Nahen Osten auf: Ein diplomatischer Drahtseilakt

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron erhöhte den internationalen Druck auf Israel, einen Waffenstillstand im Nahen Osten zu erreichen, und appellierte an die Länder weltweit, keine Waffen mehr nach Israel zu liefern, die im Gazastreifen eingesetzt werden könnten. Er betonte auf einer französischen Radiosendung, die Priorität müsse auf einer politischen Lösung liegen, anstatt den Konflikt durch weitere Waffenlieferungen zu verschärfen.

Bei einem Gipfeltreffen der frankophonen Länder verkündete Macron zudem die einstimmige Entscheidung von 88 Ländern, einen Waffenstillstand im Libanon zu fordern, um die Spannungen zu entschärfen. Diese Anstrengungen verlaufen parallel zu den Bemühungen der USA, Ägyptens und Katars, die seit Monaten an einem Waffenstillstandsabkommen zwischen Hamas und Israel arbeiten – bislang jedoch erfolglos.

Der französische Vorschlag eines temporären Waffenstillstands im Libanon, geleitet von den USA und Frankreich, stieß ebenfalls auf Hindernisse. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu wies die Forderungen nach einem Waffenembargo gegen Israel scharf zurück und betonte, dass Israel den Konflikt auch ohne externe Unterstützung gewinnen werde.

In einer Entgegnung bekräftigte die französische Präsidentschaft ihre Solidarität mit Israel, während sie einen sofortigen Waffenstillstand zur Verhinderung weiterer Gewalt forderte. Frankreich plant zudem eine internationale Konferenz, um humanitäre Hilfe für den Libanon bereitzustellen, dessen Bevölkerung durch den anhaltenden Konflikt stark betroffen ist.

Die internationalen Bedenken über die Zivilopfer in Gaza und Libanon wachsen, insbesondere nachdem die USA im Mai beschlossen hatten, den Export von 2.000-Pfund-Bomben an Israel zu pausieren. Diese Entwicklungen finden vor dem Hintergrund einer neuerlichen militärischen Eskalation durch Israel gegen Hisbollah in Nordisrael und dem angrenzenden Libanon statt. Die Lage bleibt angespannt, da Hisbollah mit weiteren Raketenangriffen auf Israel reagierte.