In einem diplomatischen Vorstoß hat Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei seinem Besuch in Beirut nachdrücklich eine Vertiefung der zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon vereinbarten Waffenruhe gefordert. Trotz erzielter Fortschritte und eines eingeleiteten israelischen Rückzugs betonte Macron, dass dieser Prozess beschleunigt werden müsse. In der libanesischen Hauptstadt führte er Gespräche mit Präsident Joseph Aoun und dem zukünftigen Regierungschef Nawaf Salam, um die Lage weiter zu erörtern.
Macron hob hervor, dass ein umfassender Abzug der israelischen Streitkräfte sowie eine ausschließliche Bewaffnung der libanesischen Armee notwendig seien. Sein Besuch zielt darauf ab, die neue politische Führung des Landes in einer Phase der Erneuerung zu unterstützen. Der Libanon kämpft seit Jahren mit Instabilität und politischer Stagnation, verschärft durch den Konflikt mit der Hisbollah, der durch eine fragile Waffenruhe vorläufig eingefroren wurde.
Frankreich fühlt sich aufgrund seiner historischen Bindung als ehemalige Mandatsmacht dem Libanon traditionell verpflichtet. Der Élysée-Palast unterstrich Macrons Bestreben, die Souveränität und Stabilität des Landes zu fördern. Im Zuge des Besuchs kündigte Macron an, dass der neu gewählte libanesische Präsident in naher Zukunft eine internationale Konferenz in Paris einberufen werde, um den Wiederaufbau des Landes zu besprechen. Aoun bat Macron, der Welt das wiedererlangte Vertrauen der libanesischen Bevölkerung in ihren Staat zu bestätigen, und plädierte für die Rückgewinnung internationalen Vertrauens in den Libanon.