03. Januar, 2025

Politik

Machtwechsel in Syrien: Neue Vorzeichen für Al-Assad-Offiziere

Machtwechsel in Syrien: Neue Vorzeichen für Al-Assad-Offiziere

In Syrien erlebt die politische Landschaft einen tiefgreifenden Wandel, denn die Familien von Militärs, die einst unter dem abgesetzten Präsidenten Bashar al-Assad dienten, verlieren ihre subventionierten Unterkünfte in einem Wohnkomplex außerhalb von Damaskus. Diese werden nun an frühere Rebellen und deren Angehörige übergeben. Der Komplex in Muadamiyat al-Sham war ursprünglich für Offiziere der Assad-Ära vorgesehen. Dieser Schritt zeigt die Umstrukturierung der militärischen Kräfte, wobei ehemalige Rebellen nun in die Armee integriert werden, während die Assad-treuen Offiziere demobilisiert werden. Diese Umsiedlung unterstreicht das plötzliche Schicksalswandel für die Unterstützer der verschiedenen Konfliktparteien. An den Gebäuden sind an den Eingängen Graffiti der siegreichen islamistischen Gruppierung Hayat Tahrir al-Sham (HTS) zu sehen, die seit dem 8. Dezember die Kontrolle über die Hauptstadt erlangt hatte. Familien der ehemaligen Offiziere hatten lediglich fünf Tage Zeit, um ihre Habseligkeiten zu packen und auszuziehen. Ein bewegendes Schicksal schildert Budour Makdid, Ehefrau eines ehemals für den militärischen Geheimdienst tätigen Offiziers. Ihre Familie zieht nun nach Latakia um, woher sie ursprünglich stammen. Khalil al-Ahmad, ein örtlicher Verwalter, berichtete über die zahlreich eingehenden Anfragen der betroffenen Familien nach einer Bestätigung ihres Auszuges. Offizielle Informationen von der neuen Verwaltung sind bisher allerdings ausgeblieben. Wie die neue politische Führung Syriens künftig mit ehemaligen Assad-Offizieren und den damit verbundenen Eigentumsrechten umgehen wird, bleibt von internationalem Interesse. In anderen Fällen erlebten auch Familien, die in unterschiedlichem Wohnraum in der Nähe des Komplexes lebten, den sozialen Umschwung direkt. Eidye Zaitoun beispielsweise bereitet ihren Umzug an die Küste vor, da ihr Sohn dorthin versetzt wurde. HTS-Kämpfer vor Ort zeigten sich unbeeindruckt von den persönlichen Dramen: „Wir wurden in mondlosen Nächten verjagt. Wenigstens dürfen sie jetzt ihre Besitztümer mitnehmen“, kommentierte ein Kämpfer.