31. Januar, 2025

Politik

Machtwechsel in Syrien: Neue Perspektiven nach dem Sturz Assads

Machtwechsel in Syrien: Neue Perspektiven nach dem Sturz Assads

In Syrien, einem Land, das seit Jahren unter Diktatur und Bürgerkrieg leidet, hat sich ein bedeutender Machtwechsel vollzogen. Die islamistische Rebellengruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS) hat den bisherigen Machthaber Baschar al-Assad aus dem Land vertrieben. Wie das russische Außenministerium berichtet, hat sich Assad ins Ausland abgesetzt, jedoch bleibt der genaue Aufenthaltsort unbekannt.

Die USA und die Europäische Union haben HTS, die eng mit Türkei-nahen Milizen verbunden ist, schon lange als Terrororganisation eingestuft. Die Zukunft Syriens bleibt ungewiss, denn es herrscht Unklarheit darüber, wer das gespaltene Land nun regieren wird und ob ein geeinter Weg zur Demokratie gefunden werden kann.

Der Sturz Assads hat Millionen vertriebener Syrer mit der Hoffnung erfüllt, eines Tages in ihre Heimat zurückkehren zu können. Dieses Ereignis fand auch international Zuspruch. Bundeskanzler Olaf Scholz bezeichnete das Ende der Assad-Herrschaft als Erleichterung und betonte das immense Leid, das das syrische Volk erdulden musste. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas schloss sich dieser Meinung an.

Auch in Deutschland zeigte sich Unterstützung, als Tausende Menschen in Berlin und Nordrhein-Westfalen den Machtumbruch feierten. Der Widerstand gegen Assad hatte seinen Ursprung in den Protesten des Arabischen Frühlings 2011. Nach über einem Jahrzehnt des Bürgerkriegs, der durch Unterstützung aus Russland und dem Iran gekennzeichnet war, wendete sich nun das Blatt.

Der Anführer der Rebellen, Abu Mohammed al-Dschulani, betonte das Ziel einer friedlichen Machtübernahme. Die Rebellengruppen haben zahlreiche politische Gefangene aus dem berüchtigten Saidnaja-Gefängnis befreit, was in der Bevölkerung Freude und Dankbarkeit auslöste. Die jubelnden Szenen in Damaskus wurden weltweit geteilt.

Während der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu diesen Tag als "historisch" bezeichnete, beobachtet US-Präsident Joe Biden die Entwicklungen in Syrien genauestens. Russland, das Assad lange unterstützt hat, steht nun in Kontakt mit den Rebellen, während der Iran sich an die Entscheidung des syrischen Volkes anpassen möchte.