23. Februar, 2025

Politik

Machtwechsel in Deutschland: CDU/CSU an der Spitze, AfD im Aufwind

Machtwechsel in Deutschland: CDU/CSU an der Spitze, AfD im Aufwind

Deutschland erlebt einen politischen Umschwung: Bei den jüngsten Bundestagswahlen haben CDU und CSU mit ihrem Spitzenkandidaten Friedrich Merz die Mehrheit der Stimmen erhalten. Laut Hochrechnungen von ARD und ZDF folgt die AfD, die ihren Stimmenanteil verdoppelt hat. Die SPD verzeichnet einen schmerzhaften Rückgang und erreicht das schlechteste Resultat ihrer Geschichte, während die Grünen einen leichten Verlust hinnehmen müssen. Die Linke hingegen schafft es, ihre Präsenz im Bundestag zu sichern, während FDP und Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) um den Einzug bangen. CDU und CSU sichern sich 28,7 bis 29,0 Prozent der Stimmen, ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu 2021. Die AfD feiert mit 19,6 bis 19,8 Prozent ein Rekordergebnis. Die SPD stürzt auf 16,0 bis 16,4 Prozent ab, während die Grünen zwischen 12,3 und 13,3 Prozent liegen. Die Linke verbessert sich und überspringt die 5-Prozent-Hürde, während die FDP auf kritische 4,9 bis 5,0 Prozent sinkt. Das neu gegründete BSW erzielt bei seinem Debüt 4,7 bis 5,0 Prozent. Im neu aufgestellten Bundestag wird die Union 187 bis 211 Sitze innehaben, gefolgt von der AfD mit 130 bis 142 Sitzen. Die SPD, Grünen und Linken erhalten ebenfalls signifikante Sitzzahlen, während FDP und BSW sich mit einer geringen Sitzzahl begnügen müssen. Merz hat gute Chancen, Kanzler zu werden, benötigt jedoch Koalitionspartner. Eine Zusammenarbeit mit der AfD wurde ausgeschlossen. Sollte die FDP ebenfalls ins Parlament einziehen, erfordert die Regierung in spe eine Dreierkoalition – eine Herausforderung, wie zuvor an der gescheiterten Ampelkoalition sichtbar wurde. Die Wahl zeugt von einer gestiegenen Bürgerbeteiligung mit 83 bis 84 Prozent Wahlbeteiligung, höher als zuvor. Insgesamt waren 59,2 Millionen wahlberechtigt, darunter viele ältere Wähler. Carsten Linnemann von der CDU verkündete euphorisch den Wahlsieg der Union, während SPD-Generalsekretär Matthias Miersch das desaströse Abschneiden seiner Partei beklagte. Alice Weidel von der AfD lobte den unerwarteten Erfolg ihrer Partei und signalisierte Kooperationsbereitschaft, während andere Parteien wie die Grünen und die Linken ihre künftigen Strategien abwägten. Aufgrund einer Parlamentsreform wird der Bundestag in der kommenden Legislaturperiode mit 630 Sitzen deutlich schlanker ausfallen, ohne Überhang- und Ausgleichsmandate. Der Wahlkampf wurde von Diskussionen zu Migration und Wirtschaft geprägt. Vorfälle wie der in Aschaffenburg führten zu hitzigen Debatten über Asylpolitik. Zudem standen wirtschaftspolitische Maßnahmen wie Steuersenkungen und Reformpläne im Fokus der Auseinandersetzungen.