28. Oktober, 2024

Märkte

Machtspiele in den Vorhersagemärkten: Ein Blick hinter die Kulissen der Politikwetten

Machtspiele in den Vorhersagemärkten: Ein Blick hinter die Kulissen der Politikwetten

Donald Trump oder Kamala Harris: Wer wird der nächste Präsident der Vereinigten Staaten? Laut den Vorhersagemärkten Polymarket und Kalshi sind die Wetten auf den ehemaligen Präsidenten Trump hoch. Auf Polymarket lag seine Wahrscheinlichkeit bei 60 Prozent, während Harris bei 40 Prozent gehandelt wurde. Ein ähnliches Bild zeigt sich auf der Plattform Kalshi. Gleichzeitig zeigt die Umfrageübersicht der Washington Post, basierend auf 53 nationalen Umfragen, dass Harris mit einem Vorsprung von zwei Prozentpunkten führt. In sozialen Medien wird spekuliert, wer hinter den Polymarket-Accounts stecken könnte, die hohe Summen auf einen Trump-Sieg gesetzt haben. Vorhersagemärkte gewinnen insbesondere in Technologiekreisen an Beliebtheit, obwohl nicht alle Teilnehmer repräsentativ für die amerikanische Wählerschaft sind. Sie neigen dazu, männlich und konservativ zu sein, wie Umfrageexperte Nate Silver betont. Dabei sind solche Märkte keine neue Erscheinung, insgesamt wird das Wetten auf Wahlen durch die Legalisierung in zahlreichen Bundesstaaten immer populärer. Doch das Thema bleibt umstritten. US-Regulierungsbehörden, insbesondere die Commodity Futures Trading Commission, haben ihre Bedenken bezüglich des Wettens auf Wahlen geäußert und die Praxis als widersprüchlich zu den demokratischen Grundwerten bezeichnet. Polymarket, das nur für Nicht-Amerikaner offen ist, hat trotzdem über 100 Millionen Dollar an Finanzierung erhalten, unter anderem von Peter Thiel und Vitalik Buterin. Jedoch haben die meisten der 210.000 Nutzer auf Polymarket gemäß dem Analyseportal LayerHub lediglich geringe Verluste erlitten. Experten wie Cantrell Dumas von Better Markets warnen davor, Geld an politische Ergebnisse zu koppeln, da dies die Demokratie gefährden könnte.