10. März, 2025

Politik

Machtpoker ums Kabinett: Wer könnte Minister werden?

Union und SPD stehen vor Koalitionsverhandlungen – und die Spekulationen um die Ministerposten laufen auf Hochtouren. Wer sind die Favoriten für die wichtigsten Ämter?

Machtpoker ums Kabinett: Wer könnte Minister werden?
Machtpoker um das Finanzministerium – Die SPD will das Finanzministerium mit Lars Klingbeil oder Carsten Schneider besetzen, doch auch die Union erhebt Anspruch. Jens Spahn und Alexander Dobrindt werden als mögliche Kandidaten gehandelt.

Das Rennen um die Ministerposten hat begonnen

Die politischen Weichen für eine neue Bundesregierung werden gerade gestellt, doch hinter den Kulissen laufen längst die Gespräche über die künftige Kabinettsbesetzung. Wer übernimmt das Finanzministerium? Wer wird Außenminister? Und wer bekommt das heiß umkämpfte Wirtschaftsressort?

Nach der Sondierungseinigung von Union und SPD zeichnet sich ein erstes Bild ab, welche Politiker gute Chancen auf einen Ministerposten haben könnten – und welche Überraschungen möglich sind.

Finanzministerium: SPD oder doch die Union?

Das Finanzministerium gilt als eines der prestigeträchtigsten Ämter im Kabinett. Traditionell wird es von der Partei besetzt, die den Kanzler stellt – doch diesmal könnte es anders kommen.

SPD-Chef Lars Klingbeil wird als Favorit gehandelt, falls er vom Fraktionsvorsitz ins Kabinett wechseln will. Sollte er verzichten, könnte Jörg Kukies, der derzeitige Übergangsminister und frühere Investmentbanker, im Amt bleiben. Allerdings fehlt ihm der starke Rückhalt in der Partei. Eine weitere Option wäre Carsten Schneider, der derzeit für Ostdeutschland zuständig ist.

Doch auch die Union hat das Finanzministerium im Visier. Sollte Friedrich Merz Kanzler werden, könnte er einen eigenen Kandidaten durchsetzen. Jens Spahn, der bereits unter Wolfgang Schäuble Finanz-Staatssekretär war, gilt als einer der Top-Anwärter. Auch CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt könnte sich Hoffnungen machen.

Außenministerium: Pistorius als Favorit?

Boris Pistorius ist derzeit Deutschlands beliebtester Politiker – und das könnte ihm die Tür zum Außenministerium öffnen. Der SPD-Mann, der aktuell als Verteidigungsminister amtiert, wird intern als Favorit für den Posten gehandelt.

Boris Pistorius: Verteidigung, Außenministerium oder gar Innenminister? – Der beliebte SPD-Politiker gilt als Favorit für mehrere Schlüsselressorts. Bleibt er Verteidigungsminister oder wechselt er ins Auswärtige Amt?

Eine Alternative wäre SPD-Chef Lars Klingbeil. Doch auch in der Union gibt es Kandidaten: Roderich Kiesewetter, CDU-Außenpolitiker und Sicherheitsexperte, könnte in der aktuellen geopolitischen Lage als Außenminister aufsteigen.

Wirtschaftsministerium: Merz will Habecks Erbe neu ordnen

Friedrich Merz hat angekündigt, das Wirtschaftsministerium neu zu strukturieren – weg von einem „Superministerium“, das Klimaschutz, Energie und Wirtschaft vereint, hin zu einer klaren Trennung der Zuständigkeiten.

Die Union beansprucht das Ministerium für sich. Alexander Dobrindt wird als Favorit genannt, ebenso wie Carsten Linnemann, der als wirtschaftsliberaler Vordenker gilt. Auch Jens Spahn wird gehandelt, doch sein angespanntes Verhältnis zu Merz könnte ihm im Weg stehen.

Die SPD könnte versuchen, Teile der bisherigen Zuständigkeiten für Klima und Energie in einem eigenen Ministerium zu behalten. Ob sich die Union darauf einlässt, bleibt abzuwarten.

Verteidigungsministerium: Hält Pistorius die Stellung?

Falls Boris Pistorius nicht ins Auswärtige Amt wechselt, könnte er das Verteidigungsministerium behalten. Die SPD wird sich wohl kaum von diesem Schlüsselressort trennen wollen.

Falls es doch an die Union geht, wären Johann Wadephul (CDU) und Florian Hahn (CSU) mögliche Kandidaten. Beide sind profilierte Verteidigungspolitiker und könnten den Posten übernehmen.

Digitalministerium: Wer könnte Deutschlands Digitalisierung retten?

Die Union plant ein eigenständiges Digitalministerium – eine Premiere in der Bundespolitik. Als mögliche Minister werden Verena Pausder, eine Gründerin und Digitalexpertin, sowie Katrin Suder, ehemalige Verteidigungs-Staatssekretärin und Digitalstrategin, genannt.

Das erste eigenständige Digitalministerium? – Die Union plant ein neues Ressort für Digitalisierung. Wird eine externe Expertin wie Verena Pausder oder Katrin Suder Ministerin – oder übernimmt CSU-Politikerin Dorothee Bär?

Sollte das Ministerium in die Hände eines Politikers gehen, könnte Dorothee Bär (CSU), die bereits als Digitalstaatsministerin Erfahrung gesammelt hat, eine Option sein.

Innenministerium: Setzt sich die Union durch?

Die Migrationspolitik war eines der großen Wahlkampfthemen der Union – und Friedrich Merz könnte darauf bestehen, das Innenministerium zu besetzen. Thorsten Frei (CDU) und Alexander Dobrindt (CSU) gelten als Top-Kandidaten.

Falls die SPD das Ministerium hält, könnte Boris Pistorius auch hier eine Rolle spielen. Bleibt er Verteidigungsminister oder Außenminister, dürfte Nancy Faeser die besten Chancen haben, ihren Posten zu behalten.

Gesundheitsministerium: Wird Lauterbach abgelöst?

Karl Lauterbach könnte seinen Posten als Gesundheitsminister verlieren. In der SPD wird Bärbel Bas als mögliche Nachfolgerin gehandelt. Die derzeitige Bundestagspräsidentin hat eine lange Erfahrung im Gesundheitswesen und könnte den Ministerposten übernehmen.

In der Union werden Sepp Müller (CDU) und Klaus Holetschek (CSU) als Kandidaten genannt. Sollte die Union das Gesundheitsministerium beanspruchen, wäre eine härtere Linie in der Gesundheitspolitik zu erwarten.

Justizministerium: Eine neue Generation?

Das Justizministerium könnte erstmals von einer Frau aus der CDU geführt werden. Felor Badenberg, Berlins Justizsenatorin und frühere Vizepräsidentin des Verfassungsschutzes, gilt als mögliche Kandidatin. Günter Krings (CDU) und Andrea Lindholz (CSU) stehen ebenfalls auf der Liste.

Sollte die SPD das Ministerium behalten, könnte Nancy Faeser in dieses Ressort wechseln.

Bau- und Infrastrukturministerium: Bleibt Klara Geywitz?

Die Zukunft des Bauministeriums ist unsicher. Möglicherweise wird es mit dem Verkehrsministerium zu einem Infrastrukturministerium zusammengelegt.

Ina Scharrenbach (CDU), derzeit Bauministerin in NRW, könnte eine Kandidatin sein. Sollte die SPD das Ministerium behalten, könnte Klara Geywitz im Amt bleiben.

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