In Südkorea hat eine Militäreinheit der Strafverfolgungsbehörde einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Festnahme des suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol vereitelt. Laut Berichten der Nachrichtenagentur Yonhap hinderte das Militär die Beamten auf dem Gelände von Yoons Amtssitz an der Ausführung ihres Befehls. Der Schritt erfolgte, nachdem die Behörde für Korruptionsermittlung bereits den Beginn der Festnahmeaktion des vorläufig entmachteten Staatschefs verkündet hatte. Bereits im Vorfeld war gemutmaßt worden, dass Yoons Sicherheitsdienst den Einsatz der Ermittler blockieren könnte. Unterstützer des Präsidenten hatten seit Anfang des Jahres vor dem Amtssitz demonstriert und den Zugang für die Behörden behindert. Yoon sollte zu der umstrittenen Verhängung des Kriegsrechts vor einem Monat befragt werden, welche das Land in eine politische Krise stürzte. Bisher hatte er es vermieden, auf drei Vorladungen der Ermittler zu reagieren. Ein Anwalt Yoons gab bekannt, rechtlich gegen die 'ungültigen' und 'illegalen' Festnahmeverfügungen vorzugehen. Die Verteidigung strebt eine einstweilige Verfügung durch das Verfassungsgericht an, um die Vollstreckung des Urteils zu stoppen, das zuvor wegen Machtmissbrauchs und Aufruhr von einem Gericht bestätigt worden war. Da die Anordnung nur noch bis Montag gültig ist, könnte ein weiteres Vorgehen der Behörden am Wochenende aufgrund möglicher Proteste von Unterstützern des Präsidenten auf Schwierigkeiten stoßen. Eine Aktion am Montag könnte wiederum wegen des nahenden Fristablaufs in Zeitnot geraten.