25. November, 2024

Politik

Machtkampf in Brüssel? EU-Gipfel ohne Einigung

Trotz hoher Erwartungen bleibt die Vergabe zentraler EU-Ämter weiterhin offen, da interne Meinungsverschiedenheiten die Entscheidungen verzögern.

Machtkampf in Brüssel? EU-Gipfel ohne Einigung
Die EU-Staats- und Regierungschefs konnten sich beim jüngsten Gipfel nicht auf die Neubesetzung wichtiger EU-Ämter einigen, was die Entscheidungsfindung innerhalb der EU weiter verkompliziert.

Unentschiedenheit beim EU-Gipfel

Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union trafen sich in Brüssel, um über die Besetzung von Spitzenpositionen zu beraten, konnten jedoch keine abschließende Einigung erzielen.

Das Abendessen im Europagebäude, bei dem gebratener Seelachs serviert wurde, brachte nicht die erhoffte Klarheit.

Von der Leyens Zukunft noch ungewiss

Ursula von der Leyen, die als Spitzenkandidatin der christdemokratischen EVP ins Rennen ging, schien sicher für eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission.

„Wir hatten ein gutes Gespräch“, sagt er. „Aber es gibt heute Abend noch keinen Beschluss“, so Charles Michel.

Trotz breiter Unterstützung blieb jedoch eine endgültige Bestätigung aus. Die Italienerin Giorgia Meloni, von deren Zustimmung viel abhängt, hielt sich auffällig zurück.

Trotz breiter Unterstützung bleibt Ursula von der Leyens zweite Amtszeit als Präsidentin der Europäischen Kommission in der Schwebe, da politische Allianzen und stille Opposition ihre Bestätigung verzögern.

Neue Forderungen erschweren den Konsens

Die EVP, die stärkste Fraktion im EU-Parlament, forderte eine Verkürzung der Amtszeit für den EU-Ratspräsidenten, der traditionell für fünf Jahre gewählt wird.

Diese neue Bedingung stieß auf Widerstand der Sozialdemokraten, die auf einer vollen Amtszeit für ihren Kandidaten, den ehemaligen portugiesischen Premierminister António Costa, bestehen.

Juristische Schatten über den Kandidaten

Zusätzlich überschattet werden die Verhandlungen durch laufende Ermittlungen gegen zwei der drei Hauptkandidaten.

Von der Leyen sieht sich mit Untersuchungen wegen des Verdachts überhöhter Preise bei der Bestellung von Impfdosen konfrontiert, während gegen Costa Korruptionsvorwürfe im Raum stehen.

Juristische Untersuchungen gegen Ursula von der Leyen und António Costa belasten deren Kandidaturen und werfen Fragen zur Integrität und Transparenz der EU-Führung auf.

Geopolitische Balance und innerparteiliche Dynamik

Die Diskussionen um die Neubesetzung spiegeln die komplexe Balance wider, die zwischen geographischer Repräsentation, Parteizugehörigkeit und dem Geschlechterverhältnis erreicht werden muss.

Das vorgeschlagene Trio – von der Leyen, Costa und Kallas – würde diese Vielfalt widerspiegeln, doch die innerparteilichen und geopolitischen Strategien erschweren eine schnelle Entscheidung.

Ausblick und anstehende Herausforderungen

Die EU-Staatschefs planen, ihre Diskussionen in der kommenden Woche fortzusetzen. Sollte von der Leyen als Kommissionspräsidentin bestätigt werden, steht ihr eine entscheidende Abstimmung im EU-Parlament bevor.

Die Unterstützung der Grünen oder der Rechten könnte entscheidend sein, wobei politische Kompromisse und strategische Überlegungen eine wichtige Rolle spielen werden.