19. Mai, 2024

Unternehmen

ProSieben-Krise: Berlusconi-Familie greift ein!

Die Berlusconi-Familie verstärkt ihren Einfluss bei ProSiebenSat.1, scheitert jedoch knapp mit ihrem Vorhaben zur Aufspaltung des Konzerns.

ProSieben-Krise: Berlusconi-Familie greift ein!
Die Berlusconi-Familie zieht die Fäden bei ProSiebenSat.1 – doch ihr Aufspaltungsvorstoß scheiterte knapp.

Das deutsche Fernsehunternehmen ProSiebenSat.1 steht mitten in einem turbulenten Machtkampf, angeheizt durch die italienische Berlusconi-Familie, die über ihren Konzern Media for Europe (MFE) den größten Einzelanteil am Unternehmen hält. Der Versuch, das Unternehmen zu teilen, scheiterte jedoch knapp, was die Spannungen nur weiter verschärft.

Eine knappe Entscheidung

Auf der jüngsten Hauptversammlung wurde ein Antrag zur Prüfung einer möglichen Aufspaltung von ProSiebenSat.1 vorgelegt. Obwohl nicht direkt über eine Aufspaltung abgestimmt wurde, verfehlte der Vorschlag, eine solche Untersuchung einzuleiten, nur knapp die erforderliche Mehrheit von 75 Prozent der Aktionärsstimmen und erhielt etwa 70 Prozent Zustimmung.

MFE drängte daraufhin auf „greifbare Ergebnisse“ zur Steigerung des Unternehmenswerts, eine klare Botschaft an das Management.

Während der Antrag zur Aufspaltung scheiterte, konnte MFE seinen Einfluss innerhalb des Unternehmens ausbauen, indem es erfolgreich eigene Kandidaten in den Aufsichtsrat einbrachte.

Dies markiert einen bedeutenden Sieg für die Berlusconi-Familie, die schon lange eine Neustrukturierung des Konzerns anstrebt, um sich mehr auf das Kerngeschäft des Fernsehens zu konzentrieren und die Aktienwerte zu steigern.

Weiterhin Gegenwind vom Management

Das Management und der Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 haben sich bisher gegen die Aufspaltungsideen gestemmt. Sie befürchten, dass eine solche Maßnahme das Unternehmen schwächen und zu weiteren Problemen führen könnte.

Der aktuelle Vorstandsvorsitzende Bert Habets und der Aufsichtsratsvorsitzende Andreas Wiele haben wiederholt ihre Bedenken geäußert und auf die Risiken einer solchen Aufteilung hingewiesen.

Zu den finanziellen Schlagzeilen gehört auch die Ablehnung eines internen Reorganisationsplans, der steuerliche Vorteile gebracht hätte. Diese Ablehnung kostet das Unternehmen potenziell hohe Einsparungen und führt zu weiteren finanziellen Einbußen, die den Druck auf das Management erhöhen.