Umsatzwachstum trotz Gegenwind – aber der Gewinn leidet
Der weltgrößte Luxuskonzern LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton meldet für das Jahr 2024 ein Umsatzplus von 1 Prozent auf 84,7 Milliarden Euro und übertrifft damit die Markterwartungen.
Doch während die Erlöse wachsen, trübt ein deutlicher Gewinnrückgang das Bild: Das operative Ergebnis fiel um 14 Prozent, das Nettoergebnis sogar um 17 Prozent auf 12,55 Milliarden Euro.
Besonders betroffen ist die Sparte Uhren & Schmuck, die unter höheren Investitionskosten sowie negativen Währungseffekten leidet. Auch die Kernsparte Mode & Lederwaren, zu der Luxusmarken wie Louis Vuitton, Dior und Fendi gehören, schwächelt: Die Umsätze gingen von 42,17 Milliarden Euro auf 41,06 Milliarden Euro zurück.
Fakten im Überblick:
- Umsatzwachstum, aber schwächelnder Gewinn: LVMH erzielt 2024 84,7 Milliarden Euro Umsatz (+1 %), doch das operative Ergebnis sinkt um 14 %, der Nettogewinn um 17 %.
- Aktie stürzt ab: LVMH verliert bis zu 4,98 %, zieht Kering und andere Luxuswerte mit nach unten.
- US-Markt schwächelt, China stabilisiert sich: Während die Nachfrage in Nordamerika sinkt, sorgt Asien für Hoffnung.
„Trotz globaler Unsicherheiten und einem herausfordernden Marktumfeld bleibt LVMH optimistisch“, betont CEO Bernard Arnault.
Die langfristige Strategie, Marken weiter zu stärken und in das Kundenerlebnis zu investieren, bleibe unverändert.
LVMH-Aktie stürzt ab – Luxusbranche unter Druck
An der EURONEXT in Paris reagierte die LVMH-Aktie mit einem deutlichen Kursrutsch: Das Papier verlor zeitweise 4,98 Prozent auf 713,20 Euro. Damit durchbricht der Wert seinen Aufwärtstrend, der ihn seit Jahresbeginn von 620 auf 760 Euro geführt hatte.
Die Enttäuschung zog die gesamte Luxusbranche mit nach unten. Besonders stark betroffen war Kering, der Mutterkonzern von Gucci, dessen Aktie zeitweise 5,59 Prozent einbüßte. Etwas besser schlugen sich Richemont, die dank starker Quartalszahlen sogar leicht im Plus lagen.
Analysten hatten von LVMH mehr erwartet: „Das vierte Quartal war schwächer als gedacht, besonders der operative Gewinn enttäuschte“, erklärte die Deutsche Bank. Die UBS ergänzte, dass die Messlatte hoch gelegen habe, da Wettbewerber zuletzt starke Zahlen präsentierten.
Wachstumsmarkt USA schwächelt – China bleibt Hoffnungsträger
Ein besonderes Sorgenkind für LVMH bleibt der US-Markt, wo die Nachfrage nach teuren Handtaschen und Uhren nachlässt. Steigende Zinsen, hohe Inflation und eine nachlassende Konsumfreude setzen dem Luxussegment zu.
Hoffnung macht dagegen China, wo sich die Nachfrage nach High-End-Produkten wieder stabilisiert. „Wir sehen eine Erholung im asiatischen Raum, die sich 2025 fortsetzen könnte“, so LVMH-Finanzchef Jean-Jacques Guiony. Allerdings bleibt unklar, ob China das schwächelnde Geschäft in Europa und den USA kompensieren kann.
LVMH bleibt das wertvollste Unternehmen der Eurozone
Trotz des jüngsten Rückschlags bleibt LVMH mit einer Marktkapitalisierung von 351 Milliarden Euro das wertvollste Unternehmen der Eurozone. Auf Platz zwei folgt der Software-Riese SAP mit 327 Milliarden Euro.
Analysten bleiben für 2025 vorsichtig optimistisch: „Das schwache vierte Quartal sollte sich nicht ins neue Jahr ziehen“, glaubt die Deutsche Bank. „LVMH hat starke Marken, hohe Margen und ein robustes Geschäftsmodell – kurzfristige Rückschläge ändern daran nichts.“
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