01. Oktober, 2024

Wirtschaft

LVMH trennt sich von Off-White: Bluestar Alliance übernimmt Streetwear-Marke

LVMH trennt sich von Off-White: Bluestar Alliance übernimmt Streetwear-Marke

Der französische Luxuskonzern LVMH hat die von dem verstorbenen Designer Virgil Abloh gegründete Streetwear-Marke Off-White an das Markenmanagementunternehmen Bluestar Alliance verkauft. Die Konditionen des Deals mit der in New York ansässigen Bluestar Alliance wurden jedoch nicht offengelegt. Bluestar besitzt auch andere Modemarken wie Scotch & Soda, Elie Tahari, Bebe und Hurley.

"LVMH ist stolz auf das Erbe, das Off-White unter der visionären Führung von Virgil Abloh aufgebaut hat. Bluestar Alliance ist der perfekte Partner, um dieses Erbe weiterzuführen," so die in Paris börsennotierte Gruppe unter der Leitung von Bernard Arnault in einer Erklärung.

Bluestar-CEO Joey Gabbay betont: "Die Übernahme von Off-White ermöglicht die Fortsetzung des kulturellen und kreativen Impulses, den Virgil angestoßen hat."

LVMH hatte 2021 seinen Minderheitsanteil erhöht, um die Kontrolle über Off-White zu übernehmen, nur wenige Monate vor Ablohs frühem Tod. Ziel war es, die Marke zu erweitern und neue Initiativen zu fördern. Abloh, ein amerikanischer Kreativer, war bereits 2018 verpflichtet worden, die Männermode bei Louis Vuitton zu designen, der Hauptumsatz- und Profitquelle des Konzerns.

Der Schritt überraschte die Modewelt, erwies sich jedoch als erfolgreich, da LVMH seine Zielgruppe diversifizieren wollte und jüngere Konsumenten sich vom Mix aus Sneakers, Camouflage und formaler Kleidung angezogen fühlten.

Die Fortführung von Off-Whites Erbe ohne ihren Gründer erwies sich jedoch als Herausforderung, insbesondere angesichts der sinkenden Nachfrage nach Streetwear und dem rückläufigen Luxusgütermarkt.

Ein Vorstoß ins höherpreisige Segment stieß bei Konsumenten und Großhändlern auf wenig Gegenliebe. Zudem verkomplizierte die Tatsache, dass LVMH zwar die Markenrechte an Off-White erworben hatte, aber das operative Unternehmen, an dem LVMH ebenfalls einen Minderheitsanteil hält, weiterhin ein Lizenzabkommen mit der New Guards Group unterhält, das im kommenden Jahr neu verhandelt werden soll.

Führungskräfte sowohl bei der New Guards Group als auch bei LVMH versicherten nach Ablohs Tod, dass er eine große Hinterlassenschaft an Ideen und Plänen hinterlassen habe. Nichtsdestotrotz beschrieb Off-White-CEO Cristiano Fagnani die Situation bei seiner Übernahme im Jahr 2023 in einem Interview als "kritisch", was teils auf die Neupositionierungsentscheidung und teils auf die schwierige Lage bei Farfetch zurückzuführen sei.

Seitdem hat sich die Marke bemüht, ihre Lage zu verbessern, unter anderem mit einer Premiere bei der New York Fashion Week diesen Monat und einer Partnerschaft mit dem Frauen-NBA-Basketballteam New York Liberty.