Im Reich der Vermögensanlage gelten Uhren, Weine, Kunstwerke und Oldtimer als besonders reizvolle Investments. Sie versprechen nicht nur ästhetischen Genuss, sondern oft auch beträchtliche Wertsteigerungen.
Doch der Markt für solche Luxusgüter birgt Tücken, die über den bloßen Erwerb hinausgehen – insbesondere beim Versuch, sie wieder zu Geld zu machen.
Der stille Kampf um Liquidität
Luxusuhren von Marken wie Rolex und Patek Philippe erlebten während der Pandemie eine Preisexplosion, nur um dann in eine Phase der Preiserosion überzugehen.
Dies illustriert eindrucksvoll, dass hohe Renditen oft mit geringer Liquidität einhergehen. Der Verkauf solcher Güter kann sich über Wochen oder Monate hinziehen, was im Einklang mit dem Phänomen der „Illiquiditätsprämie“ steht – einem Aufschlag, den Anleger für das Halten schwer verkäuflicher Anlagen erhalten.
Wein und Wartezeiten
Auch der Weinmarkt zeigt ähnliche Muster. Nach einem beeindruckenden Anstieg der Preise für Spitzenweine wie Château Haut-Brion und Mouton Rothschild in den Jahren 2021 und 2022, sind die Werte wieder gesunken.
Die Realisierung eines Verkaufs ist oft eine Geduldsprobe, da nur wenige spezialisierte Handelsplätze existieren und die Preise stark schwanken können.
Oldtimer und ihre Kapriolen
Die Investition in Oldtimer bietet eine ähnliche Erfahrung. Die Volatilität des Marktes, gepaart mit den spezifischen Wünschen der Käufer, macht den Verkauf oft zu einer langwierigen Angelegenheit. Der unmittelbare Liquiditätsgewinn, wie man ihn bei Aktienverkäufen erleben kann, ist hier weit entfernt.
Kunst – ein Markt für Geduldige
Noch anspruchsvoller gestaltet sich der Kunstmarkt. Kunstwerke müssen oft lange Wartezeiten bis zur nächsten großen Auktion überstehen, und selbst dann ist der erfolgreiche Verkauf zum geschätzten Preis keine Garantie. Die Bewertung durch Experten ist ein weiterer Schritt, der Zeit und Ressourcen bindet.
Strategien für eine ausgewogene Anlage
Trotz der Herausforderungen, die mit diesen Anlageklassen verbunden sind, bieten sie durchaus Potenzial für überdurchschnittliche Renditen, wenn sie strategisch eingesetzt werden.
Vermögensverwalter betonen jedoch, dass ein ausgewogener Mix aus liquiden und illiquiden Vermögenswerten essentiell ist, um das Risiko zu streuen und die Renditechancen zu maximieren. Der Schlüssel liegt in der Bereitschaft, gegebenenfalls Zugeständnisse bei der Liquidität zu machen, um von höheren Renditen zu profitieren.