Die aktuellen Geschäftszahlen des französischen Luxusgüterkonzerns LVMH haben die Erwartungen der Analysten enttäuscht. Trotz eines leichten Umsatzanstiegs gegen Ende des Jahres, insbesondere im Leder- und Modesegment, konnte das Unternehmen die Anleger nicht überzeugen. Ein unerwartet starker Geschäftsbericht des Konkurrenten Richemont hatte die Messlatte hoch gelegt und die Aktie von LVMH sank nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate um 5 Prozent.
Im vergangenen Jahr konnte LVMH seine Umsätze leicht um 1 Prozent auf 84,7 Milliarden Euro steigern. Bereinigt um Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen. Der operative Gewinn jedoch fiel um deutliche 14 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro. Der Nettogewinn brach sogar um 17 Prozent auf 12,6 Milliarden Euro ein, was deutlicher war, als von vielen Experten erwartet.
Ein Lichtblick zeichnete sich im vierten Quartal ab, als der Umsatz verglichen mit dem Vorjahr um 1 Prozent stieg. Ursprünglich hatten Börsianer jedoch einen leichten Umsatzrückgang vermutet. Besonders in den USA griffen die Konsumenten wieder vermehrt zu Luxusprodukten. Laut Einschätzung von Baader-Bank-Analysten beruhte diese Entwicklung auf einer Unsicherheit bezüglich der Präsidentschaftswahlen. Es wird erwartet, dass eine unternehmensfreundliche Politik von Donald Trump die Nachfrage nach Luxusgütern weiter ankurbeln könnte.
Parallel dazu reorganisiert der Luxuskonzern sein Markenportfolio. Jüngst trennte sich LVMH von seiner Beteiligung an Stella McCartney. Diese Entscheidung markiert das Ende einer über fünfjährigen Partnerschaft. Die finanziellen Details der Transaktion blieben ungenannt, jedoch betonte Stella McCartney, dass sie die Minderheitsanteile zurückerwerben wird. Weitere bekannte Marken innerhalb des LVMH-Portfolios sind Givenchy und Veuve Clicquot.