Beim jüngsten G20-Gipfel in Rio de Janeiro hat Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva eine starke Botschaft der Erneuerung und Zusammenarbeit verkündet. Mit seinem eindringlichen Appell für einen verbesserten Multilateralismus unterstreicht er die Bedeutung repräsentativerer globaler Institutionen. Laut Lula ist es entscheidend, dass diese multinationalen Gremien Stimmen aus aller Welt integrieren, um eine stabilere und friedlichere Zukunft zu gestalten. Der brasilianische Staatschef sieht die langfristige Perspektive einer multipolaren Weltordnung und mahnt, dass die notwendigen Reformen nicht auf künftige Krisen warten dürfen. Zu den Schwerpunkten seiner G20-Präsidentschaft gehört somit auch die Reformierung internationaler Organisationen, die seiner Ansicht nach den globalen Süden vernachlässigen. Auf seinem Reformkurs kritisiert Lula unter anderem den UN-Sicherheitsrat sowie internationalen Finanzinstitutionen wie Weltbank und Internationaler Währungsfonds. Diese Institutionen, so Lula, üben zum Teil erheblichen Einfluss auf die internen Angelegenheiten der Schuldnerländer aus und bedürfen einer Neuausrichtung. Neben den institutionellen Reformen widmet sich das zweitägige Treffen der Staats- und Regierungschefs auch drängenden globalen Fragen. Themen wie Armutsbekämpfung, Klimaschutz sowie die geopolitischen Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten stehen ebenso auf der Agenda und untermauern die enge Verknüpfung zwischen multilateraler Zusammenarbeit und globaler Stabilität.