Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva hat bei der 79. Generaldebatte der UN-Vollversammlung in New York eindringlich zu globalen Maßnahmen gegen den Klimawandel aufgerufen. "2024 steuert darauf zu, das heißeste Jahr der modernen Geschichte zu werden", klärte Lula die Anwesenden eindrucksvoll auf. Er verwies auf die verheerenden Auswirkungen von Wirbelstürmen in der Karibik, Taifunen in Asien, Dürre und Überschwemmungen in Afrika sowie sintflutartigen Regenfällen in Europa, die weltweit eine Spur von Tod und Zerstörung hinterlassen haben.
Insbesondere die verheerenden Brände in Brasilien bereiten ihm große Sorgen. "Waldbrände haben sich über das ganze Land ausgebreitet und alleine im August bereits fünf Millionen Hektar zerstört", berichtete Lula. Er betonte, dass seine Regierung die Verantwortung nicht abgeben und auf ihre Souveränität verzichten werde. Zudem gestand er, dass bereits viel getan wurde, aber noch mehr Anstrengungen notwendig seien.
Gegenwärtig toben im Amazonasgebiet die schwersten Brände seit knapp 20 Jahren. Seit Jahresbeginn wurden bereits über 100.000 Feuer in der Region registriert, wie das brasilianische Institut für Weltraumforschung (Inpe) bekannt gab. Diese Situation wird durch eine schwere Dürre in diesem Jahr zusätzlich verschärft.
Von Juni bis Oktober herrscht in Brasilien traditionell Waldbrandsaison. Meist werden zunächst die Bäume gefällt und anschließend die Flächen in Brand gesetzt, um neue Weideflächen und Ackerland, insbesondere für den Sojaanbau, zu schaffen. Dadurch wird der Regenwald, der immense Mengen des Klimagases CO2 binden kann, erheblich geschädigt, was nicht nur für Brasilien, sondern für das gesamte Weltklima von großer Bedeutung ist.