Die US-Luftwaffe überdenkt ihre Ansätze zur Planungs- und Kampfweise zukünftiger Luftkriegsoperationen neu, insbesondere im Hinblick auf das Next Generation Air Dominance (NGAD)-Fighter-System. Dies könnte kleineren und unkonventionellen Unternehmen die Möglichkeit bieten, sich an der Entwicklung dieses Projekts zu beteiligen.
Der Stellvertretende Stabschef der Luftwaffe, General Jim Slife, erklärte auf der Defense News Conference in Arlington, dass trotz der Beteiligung großer Hauptauftragnehmer mit ihrer umfangreichen Erfahrung auch spezialisierte „Nischenfähigkeiten“ kleinerer Firmen von entscheidender Bedeutung sein werden. Diese würden einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung der künftigen Luftüberlegenheit leisten.
Ursprünglich sollte die NGAD-Initiative in diesem Jahr einen Auftragsabschluss erreichen. Jedoch führte der hohe Kostenvoranschlag von etwa 300 Millionen Dollar pro Einheit, wie von Luftwaffenminister Frank Kendall im Juni bestätigt, zu einem vorläufigen Projekthalt. Die Neugestaltung zielt nun darauf ab, die Kosten zu senken und geplante Drohnenflügelmänner, sogenannte 'Collaborative Combat Aircraft', besser zu integrieren.
Slife bemerkte, dass aktueller technologischer Fortschritt, wie autonom fliegende Drohneneinheiten, nun in Reichweite liege und in die neuen NGAD-Konzepte einbezogen werden müsse. Diese Fortschritte erfordern eine grundsätzliche Neubetrachtung der Luftüberlegenheit gegenüber einem Hauptgegner wie China.
Ein flexiblerer Ansatz für große Beschaffungsprojekte sei laut der Luftwaffe essenziell, um sich an sich wandelnde Bedrohungslagen anzupassen. Ein überarbeiteter NGAD-Vertrag könnte frühestens 2025 abgeschlossen werden, jedoch bleibt die endgültige Entscheidung abhängig von weiteren Analysen.