Die deutsche Luftfahrt steht vor nie dagewesenen Herausforderungen: An 13 Flughäfen in ganz Deutschland traten Beschäftigte im Rahmen von Verdi-Warnstreiks in den Ausstand, um ihre Forderungen nach besseren Arbeitsbedingungen zu untermauern. Diese Arbeitsniederlegung betrifft insbesondere Angestellte der Bodenverkehrsdienste, des öffentlichen Dienstes der Flughafenbetreiber sowie der Luftsicherheitsbereiche. Die Folgen sind weitreichend - mit gravierenden Auswirkungen auf den Luftverkehr und die Abfertigung von Passagieren. Die Streiks, die noch größer ausfielen als zunächst geplant, sind Teil eines umfassenden Tarifkonflikts. Neben den bereits seit Freitag davor angekündigten Störungen, schlossen sich nun auch die Mitarbeiter der Luftsicherheitsbereiche an. Ein neuer Manteltarifvertrag für diese Gruppe wird derzeit mit dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) verhandelt, wobei die nächsten Verhandlungstermine für Ende März angesetzt sind. Diese Ausstände führen dazu, dass wesentliche Flughafendrehkreuze wie Frankfurt nahezu zum Erliegen kommen, während an anderen Orten wie Hannover und Berlin erhebliche Betriebsunterbrechungen zu erwarten sind. Der Flughafenverband ADV prognostiziert, dass der Streik tausende Flüge gefährdet und zehntausende Reisende betroffen sind. Auch Fraport, der Betreiber des Flughafens Frankfurt, sieht sich gezwungen zu improvisieren: Ein Notdienst soll den Flugbetrieb aufrechterhalten, während Lufthansa fieberhaft an einem Ersatzflugplan arbeitet, um die Auswirkungen abzumildern. Vor diesem Hintergrund appelliert Fraport eindringlich an die Passagiere, von Anfahrten zu den Terminals abzusehen und ihre Pläne kurzfristig zu überdenken. Im Zentrum der Verdi-Forderungen stehen unter anderem Gehaltssteigerungen um acht Prozent oder mindestens 350 Euro monatlich mehr sowie zusätzliche freie Tage. Im Bereich der Luftsicherheit wird neben einer Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes auch ein erweitertes Urlaubsmodell verlangt. Der BDLS kritisierte die Ausweitung der Streikmaßnahmen scharf und betonte die Unverhältnismäßigkeit der Aktionen. Auch der Hauptgeschäftsführer des BDL, Joachim Lang, äußerte sich besorgt und forderte eine Reform der Streikregeln im Kontext der kritischen Infrastruktur. Während alle beteiligten Parteien mit Spannung die kommende Verhandlungsrunde erwarten, bleibt abzuwarten, welche näheren Auswirkungen die Arbeitseinstellung auf den Reiseverkehr haben wird. Entscheidungsträger aus allen Sektoren beobachten die Entwicklungen mit Argusaugen.
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Luftverkehr im Stillstand: Verdi-Warnstreiks legen deutsche Flughäfen lahm
