Das Münchner Flugtaxi-Unternehmen Lilium hat einen entscheidenden Schritt zur Rettung genommen. Nach Meldung über Insolvenz im Oktober schien das Ende bereits besiegelt, doch nun wurde ein Übernahmevertrag fixiert, der eine neue Perspektive eröffnet. Ein Investorenkonsortium aus Europa und Nordamerika, vertreten durch die neu gegründete Mobile Uplift Corporation, hat zugestimmt, die Vermögenswerte von Lilium zu erwerben.
Die Details der Übernahme, einschließlich des Kaufpreises, blieben unter Verschluss. Doch für Lilium bedeutet diese Entwicklung ein Hoffnungszeichen: Die Wiederaufnahme der Geschäftstätigkeit ist für Anfang Januar geplant, wie CEO Klaus Roewe verkündete. Das 2015 gegründete Unternehmen konnte bisher 100 bindende Bestellungen für seine elektrischen Senkrechtstarter verbuchen, weitere hunderte Vorbestellungen stehen aus.
Besondere Aufmerksamkeit erregte ein Auftrag von Saudi-Arabiens Nationalfluglinie Saudia über 50 Exemplare samt der Option auf 50 weitere Einheiten. Bemerkenswert ist, dass Lilium zwar über beachtliches Interesse verfügt, jedoch noch keinen bemannten Testflug absolvierte. Dies soll sich im kommenden Jahr ändern, die ersten Auslieferungen sind für 2026 vorgesehen.
Trotz der beeindruckenden Finanzierungsrunde von 1,5 Milliarden US-Dollar durch vorwiegend US-amerikanische und chinesische Investoren kämpfte das Unternehmen mit hohen Entwicklungskosten. Ein erhoffter staatlicher Rettungsschirm in Form einer Kreditgarantie wurde vom Bundestag abgelehnt, was zur Insolvenz und einer massiven Stellenreduktion führte. Mit dem neu abgeschlossenen Deal können jedoch viele der ehemaligen Mitarbeiter zu Lilium zurückkehren.
In Deutschlands Startup-Landschaft entfacht dieser Fall eine Diskussion um die Unterstützung junger Unternehmen. Lilium ist nicht allein: Auch das Flugtaxi-Startup Volocopter steht vor Herausforderungen, insbesondere bei der Finanzierung und Zertifizierung.