Die Lufthansa hat das neue Jahr mit einem signifikanten Verlust begonnen, obwohl sie eine Zunahme der Einnahmen verzeichnen konnte. Während im Vorjahr Streiks die Finanzergebnisse belasteten, führten im ersten Quartal 2023 höhere Betriebskosten und ein verspätet einsetzendes Ostergeschäft zu erheblichen finanziellen Einbußen. Besonders hervorzuheben ist jedoch die positive Entwicklung auf den transatlantischen Routen. In den Vereinigten Staaten konnte die Fluggesellschaft im März mehr Tickets als im gleichen Zeitraum des Vorjahres verkaufen, obwohl das Marktumfeld von hoher Unsicherheit geprägt war.
Die Aktie der Lufthansa erlebte zu Beginn des Handels einen kurzzeitigen Rückgang von fast drei Prozent, konnte sich jedoch schnell erholen. Derzeit notiert sie mit einem moderaten Zuwachs von 0,8 Prozent, was seit Jahresanfang ein Plus von rund fünf Prozent bedeutet. Die Branchenspezialistin Jaina Mistry von Jefferies bewertet die vorgelegten Geschäftszahlen als gemischt. Dies setzt sich fort, auch wenn die Prognosen für die Treibstoffkosten für das Jahr 2025 um beeindruckende 600 Millionen Euro gesenkt wurden. Vorstandschef Carsten Spohr bleibt optimistisch und setzt auf ein starkes Nachfragewachstum im Sommer, das die positive Prognose für das Jahr 2025 unterstützen soll.
Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Lufthansa ihren Umsatz im ersten Quartal um zehn Prozent auf 8,1 Milliarden Euro steigern. Obwohl der operative Verlust um 15 Prozent geringer ausfiel, bleibt der Gesamtschaden beträchtlich. Erfreulicherweise trugen die Tochtergesellschaften Lufthansa Cargo und Lufthansa Technik maßgeblich zur Schadensbegrenzung bei. Die Performance der Passagierfluggesellschaften des Konzerns war allerdings enttäuschend, trotz des Fehlens von Streikbelastungen im Gegensatz zum Vorjahr.
Höhere Kosten für Flugsicherung und Wartung belasteten weiterhin das Ergebnis der Passagierflüge, während die Treibstoffausgaben aufgrund gesunkener Kerosinpreise um ein Prozent sanken. Ein positiver Aspekt ist der Anstieg der Reisenden aus den USA im März, der der Airline Hoffnung auf weitere Erholung gibt, trotz der drohenden wirtschaftlichen Risiken und einer möglichen Rezession in den Vereinigten Staaten. Günstige Währungskurse und Treibstoffpreise könnten sich zudem positiv auf das Unternehmen auswirken, so der Vorstand. Die Wachstumspläne der Lufthansa bleiben unverändert, mit einem angestrebten Anstieg des Flugangebots um vier Prozent in diesem Jahr und kontinuierlichen Effizienzsteigerungsmaßnahmen, die im Unternehmen umgesetzt werden.