10. Januar, 2025

Wirtschaft

Lufthansa übernimmt offiziell Anteile an Ita Airways: Neue Bündnisse und Herausforderungen in der italienischen Luftfahrt

Lufthansa übernimmt offiziell Anteile an Ita Airways: Neue Bündnisse und Herausforderungen in der italienischen Luftfahrt

Die bedeutende Beteiligung der Lufthansa am italienischen Flagcarrier Ita Airways wird diesen Montag offiziell besiegelt. Diese wegweisende Zusammenarbeit könnte sowohl für die Betriebsführung der Airlines als auch für die Passagiere erhebliche Neuerungen bedeuten. In Italien sieht man den Einstieg der Lufthansa in die nationale Airline nicht ungeteilt positiv. Der Lufthansa-Konzern erwirbt 41 Prozent der Anteile von Ita Airways für eine Summe von 325 Millionen Euro. Dies stellt den ersten Schritt in einem vertraglich festgelegten Übergang dar, der zusammen mit dem italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium entworfen wurde. Diese Vereinbarung gibt Lufthansa die Möglichkeit, in zwei weiteren Phasen bis 2033 die volle Kontrolle über Ita zu übernehmen. Die vollständige Übernahme wird auf insgesamt 830 Millionen Euro taxiert. Zugeständnisse gegenüber der EU-Kommission waren für den erfolgreichen Abschluss des Deals entscheidend. So musste Lufthansa Start- und Landerechte an andere Anbieter abgeben und Ita Airways hat mehrere Nordamerika-Routen eingestellt. Passagiere von British Airways und anderen Mitgliedern der International Airlines Group werden nun bevorzugt zu den jeweiligen Drehkreuzen befördert. Für Passagiere bedeutet dies zunächst eine mögliche Anpassung des Preisniveaus, auch wenn das Sitzplatzangebot relativ konstant bleiben könnte. Besonders der Billigfluganbieter Easyjet dürfte hier eine Schlüsselrolle spielen, mit neuem Streckenangebot nach Deutschland. Hinzu kommen Veränderungen für Vielflieger der Ita, da Lufthansa das Volare-Programm in ihr Miles&More-Programm integriert. Trotz der wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Ita als Nachfolgerin der defizitären Alitalia konfrontiert war, zeigt sich Ita unter neuer Führung optimistisch. Luftfahrtexperte Carsten Spohr lobt die moderne Airbus-Flotte und betrachtet die Airline als vielversprechendes 'Startup'. Jörg Eberhart, zur Zeit Strategiechef der Lufthansa, soll die Führung bei Ita übernehmen. Nicht zuletzt wird der römische Flughafen Fiumicino für Lufthansa ein zentraler Punkt. Langfristig erwartet man durch die erweiterte Präsenz in Italien eine Stärkung des internationalen Streckennetzes der Lufthansa, insbesondere in Richtung Südamerika, Afrika und Asien.