Nach der kürzlich erfolgten Übernahme der italienischen Staatsfluglinie Ita durch die Lufthansa schauen die Fluggäste gespannt auf die künftige Preisentwicklung – allerdings vorerst vergeblich. Lufthansa-Chef Carsten Spohr dämpfte während eines Auftritts in Rom Erwartungen auf sinkende Tarife. Stattdessen rechnet er aufgrund steigender Kosten mit einem europaweiten Anziehen der Preise, während die Lufthansa selbst eine angemessene Rendite im Visier hat.
Finanziell optimistisch, zielt die Lufthansa darauf ab, Ita im ersten Jahr profitabel zu betreiben. Spohr betont, dass die italienische Airline unverzüglich wie eine vollständig integrierte Tochtergesellschaft geführt wird. Im strategischen Fokus steht mittelfristig eine operative Marge von acht Prozent, auch für Ita. Doch zunächst erfordert die vollständige Ausschöpfung von Synergieeffekten nach Einschätzung der Lufthansa rund 18 Monate; eine nachhaltige Wirkung dieser Optimierungen wird erst für das Jahr 2027 erwartet.
Im Sommerflugplan, der am 30. März in Kraft tritt, werden die Passagiere beider Gesellschaften von einer optimierten Abfertigung profitieren: In Frankfurt und München erfolgt diese zukünftig an den Lufthansa-Terminals. Zudem erweitern sich die Buchungsoptionen durch gegenseitig angebotene Flüge unter eigener Flugnummer.
Für Vielflieger gibt es bereits ab sofort spannende Möglichkeiten: Meilen können im Austausch zwischen Lufthansa, deren Tochtergesellschaften Swiss, Austrian und Brussels sowie Ita gesammelt und eingelöst werden. Auch das Ita-Programm Volare lässt sich bei den Lufthansa-Marken nutzen.
Der Einstieg der Lufthansa bei Ita, der mit einem 41-Prozent-Anteil Mitte Januar vollzogen wurde, birgt langfristig großes Potenzial. Ziel ist eine komplette Übernahme der Nachfolgerin der früheren Alitalia, was durch einen vereinbarten Festpreis, der eine variable Komponente bis zu 829 Millionen Euro umfasst, weiter konkretisiert wird. Die Mehrheitsanteile bleiben weiterhin beim italienischen Staat, während der deutsche Konzern die Weichen auf zukünftiges Wachstum stellt.