17. Januar, 2025

Wirtschaft

Lufthansa hebt ab: Italienischer Staatscarrier Ita im Visier

Lufthansa hebt ab: Italienischer Staatscarrier Ita im Visier

Die Lufthansa plant eine bedeutende Erweiterung ihres Portfolios und hat mit der Übernahme der italienischen Fluggesellschaft Ita die erste Hürde genommen. Durch eine bedeutende Kapitaleinlage von 325 Millionen Euro sicherte sich der MDax-Konzern einen Anteil von 41 Prozent an dem Alitalia-Nachfolger, während der italienische Staat vorerst die Mehrheit behält. In einem vertraglichen Abkommen mit der Regierung in Rom strebt Lufthansa an, in zwei weiteren Phasen bis zu 100 Prozent der Anteile zu erwerben, abhängig von der wirtschaftlichen Performance der Airline. Lufthansa-Chef Carsten Spohr äußerte sich dazu, dass der Übergang zur Mehrheitsbeteiligung nicht für das aktuelle Jahr vorgesehen sei. „Es ist in unserem Interesse, die italienische Regierung in den kommenden Monaten an Bord zu halten“, so Spohr. Die vollständige Übernahme ist für einen Festpreis von 829 Millionen Euro ins Auge gefasst. Die Europäische Union hat der Übernahme zugestimmt, jedoch unter der Voraussetzung strikter Wettbewerbsvorschriften. Hierzu gehören die Abgabe von Start- und Landerechten in Rom und Mailand an Easyjet. Zudem ist Ita verpflichtet, Passagiere von IAG und Air France-KLM zu bevorzugten Konditionen an deren Drehkreuze zu transportieren. Ein bemerkenswerter personeller Neuzugang ist der erfahrene Lufthansa-Stratege Jörg Eberhart, der als CEO von Ita vorgesehen ist. Zusammen mit der Lufthansa-Expertin Lorenza Maggio setzt er sich für eine solide Integration in die Lufthansa-Gruppe ein. Die Ita, seit ihrer Gründung in der Corona-Krise im Jahr 2020, hat ihren Platz als wichtige Auslandsgesellschaft innerhalb der Lufthansa-Familie gefestigt. Bisherige Verluste sollen ab 2024 in operative Gewinne umschlagen. Lufthansa setzt auf die Synergien durch gemeinsamen Einkauf und Vermarktung, die Ita profitabel machen sollen. Einstige Pläne, Alitalia zu übernehmen, wurden aufgegeben, da frühere Investoren wie Etihad und Air France in Alitalia erhebliche Verluste verzeichneten. Auf Umwegen kehrt Lufthansa nun nach Italien zurück und schreibt damit ein neues Kapitel in der europäischen Luftfahrtgeschichte.