15. Januar, 2025

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Lufthansa gegen EU-Kommission: Ein Krimi am Himmel

Lufthansa gegen EU-Kommission: Ein Krimi am Himmel

Die europäische Wettbewerbsszene wird durch einen neuen Akt im Drama um die Lufthansa und die Fluggesellschaft Condor belebt. Die EU-Kommission fordert, dass die deutsche Lufthansa weiterhin Passagiere der Konkurrenzgesellschaft Condor zum wichtigen Drehkreuz in Frankfurt transportiert. Dies ist von zentraler Bedeutung für die strategisch so bedeutende Flugroute zwischen Frankfurt und New York, die auch von Condor angeboten wird.

Hintergrund dieser Forderung ist eine geänderte Wettbewerbssituation, die seit den Auflagen von Mai 2013 im Raum steht: Das Gemeinschaftsunternehmen A++ von Lufthansa, United und Air Canada wurde verpflichtet, konkurrierenden Fluggesellschaften entgegenzukommen. Eine Entscheidung des Bundesgerichtshofs führte letztlich dazu, dass Lufthansa die kostengünstigen Zubringerflüge für Condor im Dezember 2024 einstellte.

Sollten diese Flüge gestrichen bleiben, befürchtet die EU-Kommission schwerwiegende Folgen für den Wettbewerb. Diese Einschätzung hat Condor bereits zu spüren bekommen: Aufgrund ungünstigerer Konditionen musste die Airline ihr Nordamerika-Programm reduzieren und eigene Verbindungen zu weiteren Flughäfen ausbauen.

Doch Lufthansa widerspricht: Der Konzern teilt die Sichtweise der EU nicht und kündigte an, die Ankündigung Brüssels genau zu prüfen. Unterdessen blieb die Kommission hinsichtlich einer Frist für das kartellrechtliche Prüfverfahren vage. Dennoch ist klar, dass Brüssel weiterhin entschlossen ist, darauf zu achten, dass keine marktbeherrschenden Strukturen entstehen, die dem Verbraucher letztlich zum Nachteil gereichen könnten.