Die Europäische Kommission hat grünes Licht für die Beteiligung der Lufthansa an der italienischen Staatsfluglinie ITA gegeben. Die Brüsseler Behörde bestätigte, dass die in Verhandlungen erzielten Zugeständnisse der deutschen Fluggesellschaft die Voraussetzungen für diesen bedeutenden Deal erfüllen. Konkurrenten wie Easyjet, Air France-KLM und International Airline Group sollen im Gegenzug vom Verzicht der Lufthansa auf bestimmte Flugstrecken in Italien profitieren. Damit hat der umsatzstärkste Luftverkehrskonzern Europas die letzte Hürde für den Einstieg bei ITA überwunden. Die Bedingungen für die Genehmigung verlangten von der Lufthansa und dem italienischen Finanzministerium, den Wettbewerbern mehr Kurz- und Langstreckenflugmöglichkeiten ab Italien einzuräumen sowie Start- und Landerechte am Flughafen Mailand-Linate abzutreten. Die Münchener Airline plant, zunächst 41 Prozent der Anteile von ITA für eine Investition von 325 Millionen Euro zu erwerben. Eine vollständige Übernahme der vormals als Alitalia bekannten Fluggesellschaft könnte in den kommenden Jahren erfolgen, wenn Lufthansa plant, zusätzlich über 800 Millionen Euro zu investieren. Schon im Juni hatte die Europäische Kommission den Eintritt der Lufthansa in das italienische Luftverkehrsgeschäft unter mehreren Bedingungen gebilligt. Die monatelangen Verhandlungen, die zur Einigung führten, stehen in Zusammenhang mit der wirtschaftlich geprägten Vergangenheit der ITA. Diese als Rechtsnachfolgerin der Alitalia im Jahr 2020 gegründete Fluggesellschaft beschäftigt rund 4900 Mitarbeiter.