23. Oktober, 2024

Unternehmen

Lufthansa-Chaos: City Airlines sorgt für Wut bei Passagieren

Der Neustart von City Airlines, der neuen Zubringerlinie der Lufthansa, sorgt für Spannungen. Mitarbeiter kämpfen mit schlechteren Arbeitsbedingungen, während Passagiere über chaotische Abläufe klagen. Die Unternehmensführung gerät unter Druck.

Lufthansa-Chaos: City Airlines sorgt für Wut bei Passagieren
Die Lufthansa ersetzt Cityline durch City Airlines, und der Unmut wächst.

Holpriger Start für City Airlines – Probleme für Passagiere

Die Einführung von City Airlines, der neuen Tochtergesellschaft der Lufthansa, die den regionalen Flugverkehr übernehmen soll, sorgt für großen Unmut. Fluggäste und Mitarbeiter gleichermaßen sind betroffen.

Ein Beispiel für das Chaos zeigte sich kürzlich, als Passagiere nach einem Inlandsflug in München verärgert im Regen auf dem Vorfeld standen. Ein Bus reichte nicht aus, um alle Reisenden zum Anschlussflug zu bringen. Erst nach Intervention durch das Bordpersonal wurde ein weiterer Bus angefordert.

Diese Erfahrung steht sinnbildlich für den derzeitigen Zustand bei der Lufthansa. Der Aufbau von City Airlines soll Kosten senken, doch die Umsetzung lässt zu wünschen übrig. Passagiere sprechen von „Billigflieger-Qualität“, die nicht zur Preispolitik der Lufthansa passt.

Doch es sind nicht nur die Kunden, die sich beschweren. Auch die Belegschaft von Cityline, der bisherigen Zubringerlinie, äußert zunehmend ihren Unmut.

Schärferer Ton bei den Mitarbeitern – Unzufriedenheit über neue Konditionen

Im Zentrum der Kritik steht die Entscheidung, die bisherige Lufthansa Cityline schrittweise durch City Airlines zu ersetzen. Die Lufthansa-Führung verspricht Kostensenkungen und effizienteren Betrieb, doch für die Mitarbeiter bedeutet dies schlechtere Arbeitsbedingungen. Die Personalvertretung äußerte scharfe Kritik an der Art und Weise, wie der Übergang gestaltet wird.

Für die Beschäftigten von Cityline bedeutet der Wechsel zu City Airlines in der Regel längere Arbeitszeiten und mehr Einsätze – bei gleichen Gehältern. Viele Mitarbeiter empfinden dies als Verschlechterung und kritisieren, dass sie bei den Entscheidungen übergangen wurden. Das Vertrauen in die Konzernführung schwindet, und es drohen rechtliche Schritte, um betriebliche Einschnitte zu verhindern.

Lufthansa verteidigt ihre Entscheidung – Kosten im Fokus

Das Lufthansa-Management sieht sich gezwungen, die Maßnahmen zu verteidigen. In internen Schreiben weist die Unternehmensführung die Vorwürfe der Mitarbeitervertretungen zurück. Die neue Tochtergesellschaft City Airlines sei notwendig, um den Konzern wirtschaftlich auf Kurs zu halten. Besonders die hohen Kosten bei Cityline seien auf Dauer nicht tragbar.

Ein zentraler Punkt der Kritik: Die Abläufe bei der Umstellung seien nicht gut durchdacht. Mitarbeiter berichten von schlechter Organisation und mangelhafter Kommunikation. Auch die Personalvertretungen werfen dem Management vor, ein klares Konzept vermissen zu lassen.

Die Luftfahrtbranche steht in einem schwierigen Wettbewerb, und der Druck auf die Airlines wächst. Für Lufthansa scheint die Einführung von City Airlines der einzige Weg zu sein, um gegen Konkurrenten wie Ryanair oder EasyJet bestehen zu können.

Tarifstreitigkeiten und Unsicherheit bei Cityline

Ein weiterer Konfliktpunkt sind die Tarifregelungen. Bisher war Cityline in einem Tarifvertrag verankert, der auch den Betrieb von größeren Flugzeugen wie den Airbus A320 regelte. Diese Vereinbarungen laufen jedoch 2027 aus, und es gibt bislang keine neuen Regelungen. Für Cityline könnte dies bedeuten, dass sie künftig nur noch kleinere Maschinen betreiben darf, was aus Sicht der Lufthansa unwirtschaftlich ist.

Der neue Ableger City Airlines soll diese Beschränkungen nicht haben. Doch das Angebot, dass Cityline-Mitarbeiter zu City Airlines wechseln können, stößt auf Skepsis. Obwohl die Gehälter weitgehend gleich bleiben sollen, werden höhere Anforderungen an die Produktivität gestellt.

Das heißt, die Mitarbeiter müssen mehr Einsätze fahren, um das gleiche Gehalt zu erhalten. Besonders die Piloten und das Kabinenpersonal empfinden dies als unfair.

Die Zukunft von Cityline – Was kommt nach 2027?

Die Frage bleibt: Was wird aus Cityline? Die Lufthansa scheint fest entschlossen, den Betrieb bis 2027 auslaufen zu lassen. Für viele Beschäftigte ist dies ein schwerer Schlag.

Sie hatten gehofft, dass eine neue Vereinbarung mit den Gewerkschaften zu einer Lösung führen könnte. Doch die Lufthansa-Führung zeigt sich unnachgiebig. Es sei ausreichend Zeit gewesen, um neue Regelungen zu finden, doch nun sei es zu spät.