22. Dezember, 2024

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Luftfahrtboom: Sind 44.000 neue Jets zu viel?

Aufgrund der steigenden Nachfrage und älter werdenden Flotten prognostiziert Boeing einen massiven Anstieg bei der Produktion von Passagier- und Frachtflugzeugen in den nächsten zwei Jahrzehnten.

Luftfahrtboom: Sind 44.000 neue Jets zu viel?
Mit der Prognose von fast 44.000 neuen Flugzeugen bis 2043 positioniert sich Boeing an der Spitze einer erwarteten globalen Luftfahrtexpansion.

Boeing, einer der führenden Flugzeughersteller der Welt, hat eine neue Langzeitprognose veröffentlicht, die von einer beispiellosen Nachfrage nach neuen Flugzeugen spricht.

Bis zum Jahr 2043 werden fast 44.000 neue Flugzeuge benötigt, um die globale Flotte zu verdoppeln. Diese Prognose unterstreicht das robuste Wachstum, das der Luftverkehrssektor nach der Überwindung der pandemiebedingten Stagnation erwartet.

Die Treiber der Zukunft: Billigflieger und China

Ein erheblicher Teil dieser Nachfrage wird von den sogenannten Billigfliegern und dem chinesischen Markt getrieben. Laut Darren Hulst, einem leitenden Boeing-Manager, wird etwa ein Fünftel der zukünftigen Nachfrage direkt aus China kommen.

Die Entwicklung markiert eine deutliche Verschiebung der Dynamik in der Luftfahrtindustrie, wobei preisbewusste Airlines und aufstrebende Märkte eine zunehmend dominante Rolle spielen.

Alte Flotten und neue Herausforderungen

Der Bedarf an neuen Flugzeugen wird auch durch das zunehmende Alter der weltweiten Flugzeugflotten verstärkt. Viele Airlines haben ihre Flotten während der Pandemie nicht erneuert, was zu einem durchschnittlichen Alterungszuwachs von einem bis anderthalb Jahren geführt hat.

Das zwingt die Fluggesellschaften nun, ältere und weniger effiziente Flugzeuge schneller zu ersetzen, um den steigenden Anforderungen an Effizienz und Umweltverträglichkeit gerecht zu werden.

Kein Raum für revolutionäre Designs

Trotz der hohen Nachfrage erwartet Boeing in den nächsten Jahren keine revolutionären Veränderungen im Flugzeugdesign. Neue Flugzeugmodelle, die möglicherweise in den nächsten zwei Jahrzehnten eingeführt werden, dürften in ihren Stückzahlen gering bleiben.

Die konservative Schätzung spiegelt die Herausforderungen und Risiken wider, die mit der Entwicklung und Zertifizierung völlig neuer Flugzeugtypen verbunden sind.

Ein Blick auf den Wettbewerb: Airbus bleibt optimistisch

Im Vergleich dazu bleibt Airbus, Boeings größter Wettbewerber, ebenfalls optimistisch und sieht einen Bedarf für über 42.000 neue Flugzeuge im selben Zeitraum. Airbus betont dabei besonders die Rolle neuer Flugzeuge bei der Ersetzung älterer, weniger effizienter Modelle, was auf einen branchenweiten Trend zu mehr Nachhaltigkeit und Effizienz hindeutet.