16. Dezember, 2024

Politik

Luftbrücke der Finanzen: Assads Millionenflug nach Moskau

Luftbrücke der Finanzen: Assads Millionenflug nach Moskau

Im schillernden Panorama internationaler Finanzmanöver nahm Bashar al-Assad, der damalige Präsident von Syrien, einen ungewöhnlichen Flugweg: In den Jahren 2018 und 2019 landeten vermeintlich unscheinbare Maschinen in Moskaus Wnukowo-Flughafen, beladen mit insgesamt rund 250 Millionen Dollar in Bar. Diese bemerkenswerte Menge an 100-Dollar- und 500-Euro-Scheinen wurde direkt von der syrischen Zentralbank nach Russland geflogen – ein Manöver, das Licht auf die komplexen Verstrickungen zwischen Damaskus und Moskau wirft. Während westliche Sanktionen die syrische Regierung aus der globalen Finanzwelt drängten, bot Russland einen willkommenen Hafen für Assads Vermögensströme. Einem Bericht der Financial Times zufolge nutzte die syrische Führung diese Luftbrücke nicht nur zur Sicherung ihrer Finanzen, sondern auch als Möglichkeit, Sanktionen zu umgehen und den eigenen luxuriösen Lebensstil zu finanzieren. Zwischen dem Einsatz russischer Militärunterstützung und dem Aufstieg des Assad-Regimes zu einer größeren wirtschaftlichen Macht in Moskau floss das Geld – und mit ihm die Hoffnung auf Stabilität und Einfluss. Kritiker werfen Assad Verstrickungen in kriminelle Aktivitäten vor und beschuldigen ihn, Syriens Wohlstand für persönliche Zwecke zu verpfänden. Diese Vorwürfe erhalten zusätzliche Nahrung durch Berichte über Luxusimmobilienkäufe in Moskau durch Assads Familie und durch die Rolle internationaler Netzwerke, die eng mit dem syrischen Regime verknüpft sind. Ein Netzwerk von Unterstützern, bestehend aus hochrangigen Beratern und in der Region tätigen Organisationen, hat unter anderem Iran als Quelle für dringend benötigte harte Währung erschlossen. Indes bleibt der eigentliche Umfang der Operationen vielfach im Dunkeln. Russische Dokumente zeigen, dass trotz der Lieferung massiver Bargeldposten keine weiteren derartigen Transaktionen bekannt sind, was die Aufmerksamkeit weiter auf die abscheulichen, geheimen Absprachen lenkt. Assads Vermögen floss durch ein System von Verbindungen, das auch die internationale Drogen- und Brennstoffschmuggel umfasst, was die Vermutung bestärkt, dass Korruption kein Nebeneinander, sondern eine strukturelle Regierungsstrategie darstellt. Abseits vom Scheinwerferlicht der internationalen Beobachtung behauptet der syrische Führer weiterhin seinen finanziellen Einfluss durch strategische Allianzen. Während westliche Sanktionen Syrien aus den Dollar-Finanzsystemen ausschlossen, wanderte die Elite des Assad-Regimes dennoch schrittweise in die russische Hauptstadt, mit versteckten Transaktionen, die darauf abzielen, einen Teil von Syriens Zukunft in Moskau zu sichern.