Die wichtige Verkehrsader der Brennerautobahn in Österreich wird ab Januar aufgrund notwendiger Sicherheitsmaßnahmen zum Nadelöhr. Die 1,8 Kilometer lange Luegbrücke, über die jährlich Millionen von Fahrzeugen fahren, wird aus Sicherheitsgründen zukünftig häufig nur einspurig befahrbar sein. Der Betreiber Asfinag begründet diese Maßnahme mit dem Alter der über 50 Jahre alten Brücke bei Gries am Brenner, die einer vollen Verkehrsbelastung nicht mehr standhalten könne.
Ab März dieses Jahres startet die umfangreiche Generalerneuerung der Brücke, ein Bauvorhaben, das bis Ende des Jahres 2030 abgeschlossen sein soll und mit fast 390 Millionen Euro zu Buche schlägt. Inmitten der aufkommenden Verkehrsprobleme sollen im Jahr 2025 an besonders verkehrsrelevanten Tagen jedoch zweispurige Phasen eingerichtet werden. Dies erfordert allerdings eine sorgfältige Umleitung des Schwerverkehrs in die Straßenmitte – ein aufwendiger Prozess, der über eine acht Kilometer lange Strecke genutzt werden wird.
Die Alternativen zu dieser Autobahn sind rar gesät. Nebenstraßen stehen meist nicht für Transitverkehre zur Verfügung oder werden durch Dosierampeln reguliert, was ihre Attraktivität für den Durchgangsverkehr erheblich mindert. Dies alarmiert besonders die Logistikbranche, die mit erheblichen Staus rechnet, da rund 2,5 Millionen Lastkraftwagen jährlich über diese Brücke verkehren. Der logistische Aufwand stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen, da Lieferzeiten weniger verlässlich planbar werden und der Druck zur Lagerhaltung steigt.
Eine Entspannung der Verkehrssituation wird bis Ende 2027 erwartet, wenn wesentliche Bauelemente der Luegbrücke modernisiert sind und wieder zweispuriger Verkehr möglich wird. Asfinag weist darauf hin, dass Verzögerungen durch Einsprüche einer betroffenen Gemeinde erzwungen wurden. Auch die Sanierung weiterer Brücken steht an: So soll die 190 Meter hohe Europabrücke, die einst die höchste Brücke Europas war, ab 2040 erneuert werden.