08. September, 2024

Startups & VC

Luca-App im Wandel: Von der Kontaktverfolgung zur Gastronomie-Revolution

Luca, einst für die Pandemie-Kontaktverfolgung, plant nun als Gastro-App durchzustarten. Die Berliner HR Group steigt mit strategischer Investition ein, um das ehrgeizige Vorhaben zu unterstützen.

Luca-App im Wandel: Von der Kontaktverfolgung zur Gastronomie-Revolution
Die neuen Millioneninvestitionen ebnen den Weg.

Die Luca-App, einst im Rampenlicht als unverzichtbares Instrument für die Kontaktnachverfolgung während der Corona-Pandemie, durchläuft eine spektakuläre Metamorphose.

Aus dem Schatten der Pandemiebeschränkungen tretend, will Luca nun als Gastronomie-App eine Revolution entfachen.

Der jüngste Coup des Unternehmens.

Eine strategische Investition der Berliner HR Group, einer renommierten Hotelbetreibergesellschaft, die unter anderem Hyatt, Hilton, Marriott und andere namhafte Hotelgruppen umfasst.

In einem Gespräch mit "Gründerszene" erklärt Patrick Hennig, CEO und Mitgründer von Luca, dass mehr als 40 Millionen Euro seit Anfang 2022 in die Neuausrichtung der Luca-App geflossen seien.

Die meisten Mittel flossen dabei in die Technologie, mit dem klaren Ziel, eine Plattform zu schaffen, die Nutzer und Betreiber aus dem Gastgewerbe auf innovative Weise zusammenführt.

Hennig beschreibt das ehrgeizige Ziel, dass Luca nicht nur eine Gastronomie-App, sondern eine "Plattform für das alltägliche Leben" werden soll.

Schon nach der ersten Investitionsrunde im Frühjahr 2022, bei der Luca-Mutterfirma Culture4Life satte 30 Millionen Euro einsammelte, wurden die Pläne für das "neue" Luca skizziert.

Ursprünglich als App für die Kontaktnachverfolgung gestartet, soll Luca nun eine Ausgeh-Super-App werden. Von Speisekartenabruf über Tischreservierungen bis zur digitalen Bezahlung – die App möchte das gesamte gastronomische Erlebnis abdecken.

Hennig bleibt dabei bodenständig und betont, dass er vorsichtig sei, von einer "Super-App" zu sprechen, da dieses Buzzword oft zu leichtfertig verwendet werde. Dennoch hebt er hervor, dass Luca ständig neue Funktionen integriert hat, um über das bloße Bezahlen hinauszugehen.

Restaurants seien erst der Anfang, und die Kooperation mit der HR Group eröffne nun vielversprechende Möglichkeiten.

Ab Januar 2024 plant Luca schrittweise Features wie kontaktlose Bezahlung von Hotelübernachtungen, Bestellung von Speisen und Getränken in der Hotelgastronomie sowie digitales Ein- und Auschecken einzuführen.

Die App-Nutzer können ihre Daten im Profil hinterlegen, was eine beschleunigte Rechnungsstellung in Hotels ermöglicht.

Besonders interessant ist Hennigs Vision für Touristen, die über die Luca-App schnell Restaurants in fremden Städten finden, reservieren und bezahlen können.

Mit Blick auf das kommende Jahr und die Mehrwertsteuererhöhung in der Gastronomie hofft er, ein entscheidender Unterstützer für Gastronomen zu werden.

Hennig erklärt, dass die Internationalisierung derzeit keine Priorität hat. Zunächst wolle man sich auf den deutschen Markt konzentrieren. Die Partnerschaft mit der HR Group sei kein Ergebnis strategischer Kalkulation, sondern das Resultat einer erfolgreichen inhaltlichen Zusammenarbeit.

Die Investition der HR Group sei aus der gemeinsamen Vision entstanden, den deutschen Gastgewerbemarkt zu erobern.

„Wir haben eigentlich nicht über ein Investment gesprochen, sondern darüber, wie wir, also die HR-Group und Luca, inhaltlich zusammenarbeiten können, im Rahmen einer Partnerschaft.“ so Hennig

Mit einer klaren Vision, strategischen Investoren im Rücken und einer App, die sich für mehr als nur die Kontaktverfolgung eignet, könnte Luca einen entscheidenden Beitrag zu den sich verändernden Dynamiken in der Gastronomie leisten.

Die Metamorphose von der Corona-App zur Gastro-Revolution hat begonnen, und Luca scheint fest entschlossen zu sein, die kulinarische Landschaft zu verändern.