Die Lotte Group, ein vielseitiger Mischkonzern mit Engagements von der Süßwarenproduktion bis hin zum Betrieb von Einkaufszentren, plant, das höchste Gebäude Südkoreas als Sicherheit für die Bankenbranche zu verpfänden. Dieser Schritt soll Bedenken um die Liquidität ihrer Batteriematerialieneinheit entkräften. Grund für das ungewöhnliche Pfandangebot ist die Lotte Chemical, die durch den jüngsten Abschwung in der Petrochemiebranche in Schwierigkeiten geraten ist. In einer offiziellen Meldung wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen bei einem Finanzkennzahltest durchgefallen ist. Geplant ist nun eine Anleihengläubigerversammlung am 19. Dezember, um eine Anpassung der Zinsklausel zu beantragen. Experten von BloombergNEF warnen davor, dass die Petrochemieindustrie kurz vor einer Überkapazität steht. Neue Produktionskapazitäten könnten in den kommenden Jahren die Nachfrage übersteigen. Die gestiegenen Kreditkosten belasten zusätzlich die südkoreanische Wirtschaft, während das Vertrauen der Verbraucher sinkt und der Immobilienmarkt im Ausland rückläufig ist. Als Sicherheit verpfändet die Gruppe den Lotte World Tower, einen der zehn höchsten Wolkenkratzer der Welt, der in etwa die gleiche Höhe wie das One World Trade Center in New York erreicht. Ungeachtet derzeitiger Herausforderungen versichert die Lotte Group, dass die Rückzahlung der Anleihen gewährleistet sei. Zudem berichteten lokale Medien über Pläne, die Mehrheitsanteile von Südkoreas größtem Autovermietungsunternehmen zu verkaufen.