Analysten warnen vor einem neuen Kapitel der Handelsunsicherheiten, nachdem der designierte US-Präsident Donald Trump eine 25-prozentige Zollandrohung auf Importgüter aus Kanada und Mexiko in Aussicht gestellt hat. Diese Ankündigung ließ den Kanadischen Dollar auf einen Tiefstand fallen, der zuletzt im Mai 2020 verzeichnet wurde.
Die Unruhen an den Märkten kamen nicht unerwartet, da der Kanadische Dollar schon zuvor unter Druck stand. Verantwortlich dafür waren unter anderem steigende Haushaltskreditkosten, schwache Arbeitsmärkte und zurückhaltende Konsumausgaben. Karl Schamotta, Chef-Marktstratege bei Corpay, äußerte sich besorgt über die aktuelle Volatilität der Währung und deren Auswirkungen auf den Wechselkurs. Analysen weisen darauf hin, dass ein Überschreiten der $1,43-Marke bis Jahresende möglich sei.
Die Zinsdifferenzen zwischen Kanada und den USA verschärfen die Situation weiter. Während die Bank of Canada die Zinsen seit Juni viermal gesenkt hat, zuletzt um 50 Basispunkte, senkte die Federal Reserve ihren Leitzins nur um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent.
Obwohl der Kanadische Dollar sich leicht erholen konnte und Mitte der Woche bei $1.4025 pro US-Dollar stand, bleibt die Unsicherheit bestehen. Schamotta signalisiert jedoch, dass Investoren skeptisch sind, ob Trump seine Drohungen wirklich umsetzen wird. Beobachter meinen, dass dies eher ein Verhandlungstaktik ist und Premierminister Trudeau bereits Anzeichen von Zugeständnissen zeigt.
TD-Ökonomen warnen jedoch, dass die Drohung weiterhin eine Belastung für den Loonie darstellen wird. Sollte aus der Androhung Realität werden, könnte die Währung weiter an Wert verlieren und die Investitionsstimmung in Kanada beeinträchtigen.