03. Oktober, 2024

Märkte

Londoner Börsen trotzen Turbulenzen: Energiesektor im Fokus

Londoner Börsen trotzen Turbulenzen: Energiesektor im Fokus

Nach einem unerwarteten Raketenangriff Irans auf Israel am Dienstag verzeichneten die Londoner Märkte am Mittwochmorgen Zugewinne, während die globalen Aktienmärkte erschüttert wurden. Der drohende regionale Konflikt im Nahen Osten, der durch den Beschuss mit rund 180 Raketen von iranischer Seite ausgelöst wurde, könnte weitreichende Folgen haben. Die israelischen Behörden kündigten bereits entschiedene Reaktionen an.

Im Zuge der erhöhten geopolitischen Spannungen stieg der Brent-Ölpreis zwischenzeitlich um bis zu vier Prozent auf 74,91 US-Dollar pro Barrel, markiert aber derzeit 74,63 US-Dollar. Die USA hatten zuvor gewarnt, dass ein Angriff bevorstehen könnte. Israel hat inzwischen angekündigt, zusätzliche Kräfte in den bereits im Libanon gestarteten Bodeneinsatz zu entsenden.

Laut Jim Reid, Stratege bei der Deutschen Bank, haben die Ereignisse eine Risikoaversion befeuert, die sich auf diverse Anlageklassen auswirkt. Dabei erwies sich der britische Leitindex FTSE 100 aufgrund seiner Ausrichtung auf den Verteidigungs- und Energiesektor robuster als viele andere weltweite Märkte. Der FTSE 100 stieg um 0,36 Prozent auf 8.306,23 Punkte, während der stärker auf die nationale Wirtschaft ausgerichtete FTSE 250 nahezu unverändert bei 20.915,20 Punkten blieb.

Zu den größten Gewinnern im FTSE 100 zählten in den frühen Handelsstunden BP, BAE Systems und Shell. Die Aktien dieser Unternehmen legten um zwei Prozent, 1,5 Prozent und 1,2 Prozent zu. Susannah Streeter, Leiterin der Abteilung Geld und Märkte bei Hargreaves Lansdown, kommentierte: „Ein zurückhaltender Ton prägt den Handel, während die Märkte auf weitere Entwicklungen der Krise im Nahen Osten vorbereitet sind.“

Im Vergleich dazu verloren die US-amerikanischen Börsen am Dienstag an Boden, als Anleger die aktuellen Ereignisse im Nahen Osten bewerteten und zudem von einem Rückgang der Produktionsaktivität im September erfuhren. Der S&P 500 sank um 0,9 Prozent, während der Dow Jones Industrial Average um 0,4 Prozent fiel.

Auch die europäischen Märkte erlebten ein ähnliches Bild: Der Stoxx 600 fiel um 0,4 Prozent, während der deutsche DAX um 0,6 Prozent nachgab. Interessanterweise stieg der Goldpreis am Dienstag um bis zu 1,3 Prozent auf nahezu 2.673 US-Dollar pro Unze, da Anleger auf den sicheren Hafen setzten. Am Mittwochmorgen notierte der Goldpreis bei 2.649 US-Dollar.