Der London Stock Exchange (LSE), einer der großen Namen in der Welt der Börsenbetreiber und Finanzdatenanbieter, verzeichnete im dritten Quartal ein beeindruckendes Umsatzwachstum von 7,4 Prozent. Mit Einnahmen in Höhe von 2,21 Milliarden Pfund (ca. 2,65 Milliarden Euro) zeigt sich der LSE erneut als starker Konkurrent der Deutschen Börse. Besonders bemerkenswert ist das organische Wachstum des Unternehmens, welches, bereinigt um Übernahme- und Wechselkurseffekte, über acht Prozent lag.
Die positiven Zahlen hinterließen am Kapitalmarkt einen erfreulichen Eindruck, sodass die LSE-Aktie, die kürzlich in den Stoxx 50 aufgenommen wurde, um etwa zwei Prozent auf 10.600 Pence zulegte. Damit nähert sich der Kurs wieder dem in der Vorwoche erzielten Rekordhoch von 10.670 Pence. Diese Entwicklung unterstreicht den langfristigen Höhenflug der Aktie, die seit dem strategisch wichtigen Erwerb des Finanzdatenanbieters Refinitiv im Sommer 2019 eine bemerkenswerte Wertsteigerung von über 60 Prozent erfahren hat.
Interessanterweise zeigt sich im Vergleich, dass die Deutsche Börse eine noch beeindruckendere relative Kursperformance mit einer Steigerung von mehr als 70 Prozent im selben Zeitraum vorweisen kann. Dennoch haben die Briten in der absoluten Bewertung einen Vorsprung, mit einem Unternehmenswert von umgerechnet rund 67 Milliarden Euro, im Vergleich zu über 40 Milliarden Euro der Deutschen Börse. Beide Unternehmen setzen verstärkt auf Daten- und Softwarelösungen zu Themen wie ESG, um ihre Abhängigkeit von den volatilen Finanzmärkten zu verringern und nachhaltig zu wachsen.