Die britische Regierung hat angekündigt, die geplanten Strafgelder für Boilerhersteller, die es versäumen, eine ausreichende Anzahl von Wärmepumpen zu verkaufen, deutlich zu reduzieren. Diesem Schritt ging starker Widerstand aus der Branche voraus. Ab April nächsten Jahres wird die Strafe pro nicht verkaufter Wärmepumpe von ursprünglich £3.000 auf £500 gesenkt. Ziel der Maßnahme ist es, den Absatz der umweltfreundlichen Geräte zu fördern, ohne Investoren abzuschrecken.
Der Druck, der zu dieser Entscheidung führte, kam in Form intensiver Lobbyarbeit. Die Industrie warnte, dass die ursprünglichen Sanktionen nicht mit der Marktnachfrage im Einklang stünden und die Preise für Verbraucher in die Höhe treiben sowie Arbeitsplätze gefährden könnten. Die Regierung betonte, dass die Änderungen den Herstellern Zeit geben sollen, ihre Lieferketten auszubauen und Wärmepumpen für Haushalte attraktiver zu machen.
Der Übergang von Gasboilern zu Wärmepumpen ist für das Vereinigte Königreich entscheidend, um das gesetzlich bindende Ziel der Netto-Null-Kohlenstoffemissionen bis 2050 zu erreichen. Laut Angaben der MCS-Datenbank wurden im Jahr 2023 lediglich 40.000 Wärmepumpen installiert, weit unterhalb des Regierungsziels von 600.000 pro Jahr bis 2028.
Bereits die vorherige konservative Regierung plante für 2025 Sanktionen für Boilerhersteller, sofern sie keine bestimmte Quote an Wärmepumpenverkäufen einhalten. Ursprünglich war eine Strafe von £5.000 pro verfehlter Wärmepumpe vorgesehen, die von den Tories auf £3.000 gesenkt wurde. Die nun unter der im Juli an die Macht gekommenen Labour-Regierung angekündigte Reduzierung auf £500 gilt im ersten Jahr des Programms und könnte nach einer Evaluierung steigen.
Parallel dazu erhöht die Regierung das Förderbudget für Haushalte zur Installation von Wärmepumpen im kommenden Jahr auf £295 Millionen und lockert Planungsrichtlinien, um die Installation näher an benachbarten Grundstücken zu erleichtern.