Die Entwicklung der Reallöhne in Deutschland bleibt auch im dritten Quartal dieses Jahres erfreulich. Das Statistische Bundesamt meldet eine deutliche Steigerung um 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, wobei nominale Lohnerhöhungen von 4,9 Prozent den gestiegenen Verbraucherpreisen gegenüberstanden, die sich um 1,9 Prozent erhöhten. Damit setzt sich der positive Trend fort, die Kaufkraftverluste aus der Hochinflationszeit von 2022 auszugleichen. Insbesondere Inflationsausgleichsprämien trieben diese Entwicklung voran. Nominal besonders bemerkenswerte Lohnzuwächse verzeichneten der Handel sowie Kfz-Werkstätten mit 6,9 Prozent und der Bereich Lagerei und Verkehr mit 6,4 Prozent. Am unteren Ende der Lohnentwicklung standen Beschäftigte der Energieversorgung mit einem Plus von nur 2,3 Prozent. Der Arbeitsmarktexperte Dominik Groll vom Kieler Institut für Weltwirtschaft sieht jedoch den Aufholprozess der Löhne dem Ende entgegengehen. Er betont, dass sich Lohnsteigerungen künftig stärker an der Arbeitsproduktivität orientieren müssen, die seit Jahren stagniert. Ein Indiz hierfür sei der jüngste Tarifabschluss in der Metall- und Elektroindustrie, der deutlich moderater ausfiel. Besonders auffällig ist, dass das untere Einkommensfünftel erhebliche Lohnsteigerungen von durchschnittlich 7,3 Prozent erfuhr, während das oberste Fünftel nur einen Zuwachs von 4,3 Prozent verzeichnete.