Die Arbeitnehmer in Deutschland können aufatmen: Die Löhne sind im dritten Quartal des Jahres erneut schneller gestiegen als die Verbraucherpreise. Das Statistische Bundesamt berichtet von einem Anstieg der Reallöhne um 2,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der nominale Anstieg der Löhne lag bei 4,9 Prozent, während die Verbraucherpreise lediglich um 2,5 Prozent kletterten.
Damit verzeichnen die Reallöhne bereits das sechste Quartal in Folge einen Zuwachs. Diese Entwicklung hilft dabei, die Kaufkraftverluste aus der Zeit der Hochinflation, insbesondere 2022, schrittweise auszugleichen. Die Pandemiezeit hatte zuvor zu stagnierenden oder gar sinkenden Reallöhnen geführt.
Ein Treiber dieser Entwicklung sind die Inflationsausgleichsprämien, die erheblich zur Lohnentwicklung beigetragen haben. Besonders bemerkenswert sind die überdurchschnittlichen Lohnerhöhungen im Handel sowie in Kfz-Werkstätten mit 6,9 Prozent und im Bereich Lagerei und Verkehr mit 6,4 Prozent. Weniger günstig fiel die Entwicklung in der Energieversorgung aus, wo die Löhne nur um 2,3 Prozent zunahmen.
Ein interessanter Aspekt dieser Lohnanpassungen zeigt sich an der Lohnskala: Vor allem Bezieher niedriger Einkommen profitierten überdurchschnittlich mit einem Plus von 7,3 Prozent. Im Gegensatz dazu stiegen die Löhne im obersten Fünftel der Einkommensverteilung nur um 4,3 Prozent, was den fortschreitenden Trend zugunsten der unteren Einkommensgruppen unterstreicht.