08. März, 2025

Wirtschaft

Lohnlücke zwischen den Geschlechtern: Unterschiede in der Wahrnehmung und Lösungsansätze

Lohnlücke zwischen den Geschlechtern: Unterschiede in der Wahrnehmung und Lösungsansätze

Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur offenbart interessante Einblicke in die Meinungen zur Lohnlücke zwischen Männern und Frauen. Viele Teilnehmer sehen unterschiedliche Berufswahlen als wesentlichen Grund für die unterschiedliche Bezahlung der Geschlechter. 46 Prozent der Männer und 34 Prozent der Frauen nennen die Berufswahl als ausschlaggebenden Faktor für höhere Durchschnittsgehälter von Männern. Die traditionelle Rolle der Care-Arbeit daheim, die oft von Frauen übernommen wird, beeinflusst dabei die Berufsentscheidungen.

Ein weiteres Kernthema für die Befragten ist die Familiengründung. Rund die Hälfte der Männer und Frauen gibt Teilzeitarbeit und Karriereunterbrechungen im Zuge von Familiengründungen als ursächlich für die Lohnunterschiede an. Bedeutend mehr Frauen als Männer sind der Ansicht, dass Geschlechterstereotypen und gesellschaftliche Erwartungen das höhere Einkommen von Männern begünstigen. Diskriminierung am Arbeitsplatz wird ebenfalls als relevanter Faktor genannt, wobei mehr Frauen als Männer dieses Problem sehen.

Der Ruf nach gesetzlichen Maßnahmen, um die Lohnlücke zu verringern, wird laut: 58 Prozent der Befragten halten dies für notwendig, wobei Frauen deutlich stärker für diese Schritte plädieren als Männer. Einigkeit besteht jedoch bei den vorgeschlagenen Maßnahmen. Die Förderung flexibler Arbeitsmodelle und staatliche Unterstützung für Kinderbetreuung sind besonders beliebt. Auch eine Anhebung des Mindestlohns wird befürwortet.

Der Begriff „Gender Pay Gap“ beschreibt die geschlechterspezifische Einkommensdifferenz. Laut Statistischem Bundesamt beträgt diese in Deutschland 2024 etwa 16 Prozent. Der Equal Pay Day erinnert jährlich daran und fordert zur Schließung dieser Lücke auf.