13. Februar, 2025

Wirtschaft

Lohnentwicklung in Deutschland: Ein kleiner Schritt in Richtung Gleichstellung

Lohnentwicklung in Deutschland: Ein kleiner Schritt in Richtung Gleichstellung

Der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied in Deutschland hat im vergangenen Jahr eine positive Wendung genommen, wie aus einem Bericht des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Der sogenannte Gender Pay Gap reduzierte sich von 18 auf 16 Prozent. Dies ist das erste Mal seit 2020, dass die Lücke zwischen den Gehältern von Männern und Frauen wieder kleiner geworden ist. Der bemerkenswerte Fortschritt ist vor allem auf die relativ stärkeren Lohnzuwächse zurückzuführen, die Frauen im Jahr 2024 im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen verzeichnen konnten.

Interessanterweise hat sich der Gender Pay Gap seit 2006 noch nie so schnell innerhalb eines einzigen Jahres verringert. Damals betrug der Unterschied noch stolze 23 Prozent. Doch auch wenn Frauen im Durchschnitt 4,10 Euro weniger pro Stunde verdienten als Männer, deutet dies nur einen Teil der Problematik an. Der Großteil des Verdienstunterschieds lässt sich durch höhere Teilzeitquoten und die häufig geringeren Gehälter in typischen Frauenberufen erklären.

Ein unaufgelöster Restbestand des Lohnunterschieds bleibt jedoch bestehen: der bereinigte Gender Pay Gap, der bei 1,52 Euro oder etwa 6 Prozent des Bruttostundenlohns verharrt. Hierbei sind Tätigkeiten, Qualifikationen und Erwerbsbiografien vergleichbar, doch Frauen verdienen weiterhin weniger als Männer. Die statistischen Aufschlüsselungen legen nahe, dass Erwerbsunterbrechungen wie Schwangerschaft, Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen entscheidende Faktoren sind. Diese Lohnlücke von 6 Prozent stellt somit die maximale Grenze für eine mögliche Diskriminierung durch die Arbeitgeber dar.