15. März, 2025

Wirtschaft

LNG-Terminal in Stade: Teure Verzögerungen ohne Fortschritt

LNG-Terminal in Stade: Teure Verzögerungen ohne Fortschritt

Ein Jahr nach der Ankunft des LNG-Terminalschiffes 'Energos Force' in Stade bleibt der Import von Flüssigerdgas weiterhin aus. Obwohl der Anleger seit 2023 einsatzbereit ist und das Terminalschiff bereitsteht, verzögert sich die Inbetriebnahme der nötigen Infrastruktur. Ursprünglich sollte der Testbetrieb bereits im Frühjahr letzten Jahres beginnen, doch der Starttermin wurde mehrfach verschoben. Die Deutsche Energy Terminal (DET) gibt an, dass Restarbeiten an den entscheidenden Suprastruktur-Anlagen, die unter anderem Verladearme und landseitige Leitungen umfassen, noch ausstehen.

Auch wichtige Dokumentationen zur sicheren Inbetriebnahme des Terminals fehlen laut DET weiterhin. Nähere Details zu den ausstehenden Arbeiten wurden nicht mitgeteilt, was zu weiterer Unklarheit führt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisiert die hohen Kosten des Projekts ohne einen Beitrag zur Versorgungssicherheit. Allein die Charterkosten für das ungenutzte Schiff 'Energos Force' könnten sich auf bis zu 146 Millionen Euro jährlich belaufen, konkrete Bestätigungen dazu gibt es allerdings nicht.

Während die Umwelthilfe das Terminal als gescheitertes Projekt bezeichnet und dessen Einstellung fordert, hält die Landesregierung das Terminal weiterhin für essentiell. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums betonte die Wichtigkeit der Diversifizierung der Gas-Importmöglichkeiten, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Derweil liegt das Terminalschiff 'Energos Force' derzeit vor Helgoland auf Reede, nachdem es wegen Ausbaggerungsarbeiten seinen Liegeplatz verlassen musste. Verzögerungen ziehen sich indes auch beim zweiten LNG-Terminal in Wilhelmshaven hin, das nun erst im April erwartet wird.